Realit?t Modell
Simulation
Vorlesung
Modellbildung
und Simulation
von Prof. Baier, Prof. Bender und
Prof. Schilling
? 2004 itm 1 – 1
Simulation
ModellRealit?t
Vorlesung
Modellbildung
und
Simulation
Teil 1: Grundlagen
? 2004 itm 1 – 2
Simulation
ModellRealit?t
Organisatorisches
Dozent: Prof. K. Bender
Betreuer: Dipl.-Ing. S. Dominka
Raum: 0125
089 – 289 164 44
dominka@itm.tum.de
? 2004 itm 1 – 3
Simulation
ModellRealit?t
Kapitel 1.1: Einführung
? Kapitel 1.1: Einführung
? Kapitel 1.2: Grundlagen
? Kapitel 1.3: Problemstellung und Anforderungsanalyse
? Kapitel 1.4: Modellbildung
? Kapitel 1.5: Simulation
? 2004 itm 1 – 4
Simulation
ModellRealit?t
Modellbildung im Alltag
Erstellung eines
vereinfachten Abbilds
existierender oder
gedachter Realit?t
Kunst
TechnikWissenschaft
Literatur
1.1 Einführung
? 2004 itm 1 – 5
Simulation
ModellRealit?t
Was ist ?Modellbildung & Simulation“
Mit Modellbildung und Simulation wird der Probleml?sungsprozess
von der Realit?t auf ein abstrahiertes Abbild der Wirklichkeit
verlagert und somit unterstützt.
Realit?t
?
!!
Modell
1.1 Einführung
? 2004 itm 1 – 6
Simulation
ModellRealit?t
Beispiele zu ?Modellbildung & Simulation“ I
Optimierung der
Str?mungseigenschaften
? Minimierung des
Luftwiderstandes
? Optimierung des
Auftriebes
materiell / physikalische Simulation
Beispiel: Windkanal
Verifikation der berechneten
Ergebnisse
? Auftriebskraft
? Luftwiderstand
? Wirbelbildung
1.1 Einführung
? 2004 itm 1 – 7
Simulation
ModellRealit?t
Beispiele zu ?Modellbildung & Simulation“ II
Layoutplanung und -optimierung von Roboterzellen
? Erreichbarkeits- und Kollisionskontrollen für die Verifikation der
Roboter-Bewegungsprogramme
? Analyse von Einbaur?umen und Montagepfaden
Konstruktive Optimierung neuer Robotertypen
Offline-Programmierung von Industrierobotern
? Generierung von Steuerungsprogrammen für einen realen Roboter
1.1 Einführung
Computersimulation
? 2004 itm 1 – 8
Simulation
ModellRealit?t
Beispiele zu ?Modellbildung & Simulation“ III
1.1 Einführung
Computersimulation
Beispiel: Virtuelle Realit?t
Gestaltung / Pr?sentation
? Architektur
? Virtuelle Ausstellung /
Museum
? Fabrikplanung
Erkl?rung / Schulung
? Veranschaulichung von
Funktionsprinzipien
? 2004 itm 1 – 9
Simulation
ModellRealit?t
Gründe für den Einsatz von MouSi
1.1 Einführung
Es k?nnen Erkenntnisse über Systeme erlangt werden, die in
der Realit?t nicht oder nur mit wesentlich h?herem Aufwand
experimentierbar sind:
? zu langsam, zu schnell (Kernreaktionen, Kontinentaldrift)
? zu gro?, zu klein (Galaxien, Atome)
? reale System nicht verfügbar (Fusionsproze?)
? bzw. nicht existent (zu entwickelndes Produkt)
? reale System würde stark gest?rt (B?rse...) bzw. zerst?rt
werden
? zu teuer (Luft- und Raumfahrttechnik)
? zu gef?hrlich (?kosystem)
? 2004 itm 1 – 10
Simulation
ModellRealit?t
Weitere Vorteile von MouSi
Der Zeit und Kostenaufwand von Projekten kann erheblich reduziert
werden (Simultanious / Concurrent Engineering). (z.B. Luft- und
Raumfahrttechnik, Crash-Tests)
1.1 Einführung
Virtuelle Experimente sind beliebig wiederholbar, was sich für das
reale System nicht, oder nur mit erheblichen Aufwand sicherstellen
l?sst.
Simulierte Modelle sind in der Regel vollst?ndig beobachtbar. Das
System wird durch Messungen nicht beeinflusst.
? 2004 itm 1 – 11
Simulation
ModellRealit?t
Bedeutung von MouSi im Produktentwicklungsprozess
“ H?ufig h?rt man folgende falsch gestellte Frage:
?K?nnen wir uns die Simulationstechnik leisten ?‘
Die richtige Formulierung der Frage ist aber:
?Wie lange k?nnen wir es uns leisten, auf die Simulation zu
verzichten ?‘ “
Aus: Simulation von Produktionssystemen (1995), Vorwort
Konzept Entwurf ProduktionProblemstellung
Nachweis der
Machbarkeit
Prognose- und
Entscheidungshilfe
Optimierung
Virtueller
Funktionstest
1.1 Einführung
? 2004 itm 1 – 12
Simulation
ModellRealit?tSystemkenntnis in unterschiedlichen
Wissenschaftsbereichen
Systemkenntnis
gering
hoch
Psychologie
?konomie
Chemie
Elektrotechnik
Mechanik
Fluiddynamik
Sozialwissen-
schaften
Biologie
Spekulation
Systemverst?ndnis
Vorhersage
Entwurf
Steuerung
? Modellbildung und Simulation hat daher eine besondere
Bedeutung in den Ingenieurswissenschaften
1.1 Einführung
? 2004 itm 1 – 13
Simulation
ModellRealit?t
Chancen von MouSi
Simplifizierung der
realen Welt
Erfassung der
Systemkomplexit?t
verbessertes
Systemverst?ndnis
Entscheidungs-
hilfen
Strategie-
bestimmung
M?glichkeiten
Simulation
Grenzen
Alternative zu
realen Experimenten
Datener-
fassung
1.1 Einführung
? 2004 itm 1 – 14
Simulation
ModellRealit?t
Risiken von MouSi
Vermischung von
Modell und Realit?t
Hoher Konstruktions-
aufwand
?Computer-
glaubwürdigkeit“
Fehleran-
f?lligkeit
Datenmangel
Mangelnde
Transparenz
Realit?tsferne
M?glichkeiten
Simulation
Grenzen
1.1 Einführung
? 2004 itm 1 – 15
Simulation
ModellRealit?t
Kapitel 1.2: Grundlagen
? Kapitel 1.1: Einführung
? Kapitel 1.2: Grundlagen
? Kapitel 1.3: Problemstellung und Anforderungsanalyse
? Kapitel 1.4: Modellbildung
? Kapitel 1.5: Simulation
? 2004 itm 1 – 16
Simulation
ModellRealit?t
Beziehung zwischen Realit?t, Modell und Simulation
Realit?t
Simulations-
Modell
Modell
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 17
Simulation
ModellRealit?t
Realit?t: Dinglichkeit, Wirklichkeit;
objektive oder empirische Realit?t,
Vorhandensein in der Au?enwelt;
subjektive oder ideale Realit?t,
Vorhandensein in der Vorstellung.
(www.wissen.de)
Begriffsdefinition ?Realit?t‘
Realit?t im Umfeld von MouSi: existierende bzw. gedachte
Wirklichkeit eingebettet in seine System-Umwelt.
Realit?t (Wirklichkeit):
bezeichnet das, was unabh?ngig
vom Subjektiven, also von
Wahrnehmung, Gefühlen und
Wünschen objektiv der Fall ist und
existiert. Im engeren Sinne ist
Realit?t der philosophischen und
wissenschaftlichen Betrachtung und
Erforschung zug?nglich; Dinge der
Realit?t sind also messbar, und
k?nnen als Basis für Theoriebildung
dienen. (net-lexikon)
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 18
Simulation
ModellRealit?t
(konzeptionelles) Modell: Ist eine vereinfachte Nachbildung eines
existierenden oder gedachten Systems in einem anderen begrifflichen oder
gegenst?ndlichen System.
Es wird genutzt, um eine bestimmte Aufgabe zu l?sen, deren Durchführung
mittels direkter Operationen am Original nicht m?glich oder zu aufwendig
w?re (VDI 3633).
Begriffsdefinition ?Modell‘, ?Modellieren‘
Modellierung (=Modellbildung): Die Modellierung umfasst das
Umsetzen eines existierenden oder gedachten Systems in ein Modell.
Modell
System
Modellbildung
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 19
Simulation
ModellRealit?t
Beziehung zwischen Realit?t, Modell und Simulation
Realit?t
Modellieren
Modell
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 20
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition ?Implementierung‘, ?Simulationsmodell‘
Implementierung: Unter Implementierung in der Simulationsstudie versteht
man die Umsetzung eines abstrakten bzw. gedanklichen Modells in ein auf
einem Rechner ablauff?higes Simulationsmodell (VDI 3633).
Das abstrakte Modell ist nicht direkt experimentierbar. Um ein Experiment
durchführen zu k?nnen, muss das abstrakte Modell in eine ausführbare
Form z.B. rechnerlesbare Programme überführt werden.
Implementierung
Modell
Simulationsmodell
Simulationsmodell: Ablauff?higes Modell, das aus dem konzeptionellen
Modell entstanden und mit dem Experimente durchgeführt werden k?nnen.
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 21
Simulation
ModellRealit?t
Beziehung zwischen Realit?t, Modell und Simulation
Realit?t
Modellieren
Simulations-
modell
Modell
I
m
p
l
e
m
e
n
t
i
e
r
e
n
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 22
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition ?Simulation‘
Simulation: Simulation umfasst die Implementierung und das Experimentieren
von Simulationsmodellen, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die
Wirklichkeit übertragbar sind.
ExperimentierenImplementierung
Simulation
1.2 Grundlagen
Experimentieren: In der Simulationstechnik versteht man unter Experimentieren
die gezielte empirische Untersuchung des Modellverhaltens durch wiederholte
Simulationsl?ufe mit systematischen Parametervariationen (VDI 3633).
? 2004 itm 1 – 23
Simulation
ModellRealit?t
Beziehung zwischen Realit?t, Modell und Simulation
Simulation
Realit?t
Modellieren
Simulations-
modell
Modell
I
m
p
l
e
m
en
t
i
e
r
e
n
E
x
p
e
r
i
m
e
n
t
i
e
r
e
n
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 24
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition Verifikation und Validierung
Verifikation: Durch den Prozess der Verifikation wird überprüft,
ob ein Modell die zugrundeliegenden Anforderungen der Realit?t widerspiegelt
bzw. ob das Simulationsmodell das konzeptionellen Modell korrekt beschreibt.
Habe ich es
richtig gemacht?
Validierung: überprüfen der hinreichenden übereinstimmung von Modell und
System. Es ist sicherzustellen, dass das Modell das Verhalten des
Originalsystems im Hinblick auf die Untersuchungsziele genau genug und
fehlerfrei wiederspiegelt (VDI 3633).
1.2 Grundlagen
Habe ich das
Richtige gemacht?
? 2004 itm 1 – 25
Simulation
ModellRealit?t
Verifikation und Validierung in MouSi
Realit?t
Modellieren
Simulations-
modell
Modell
I
mp
l
e
me
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t
i
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x
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n
s
-
m
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d
e
l
l
s
Verifikation
des Modells
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 26
Simulation
ModellRealit?t
Planung der Modellbildung und Simulation
1.2 Grundlagen
bevor mit der eigentlichen Arbeit begonnen wird....
Zeitplanung
? Budget
? Software
? Hardware
? Personal
Projektmanagement
Dokumentation
?Wer macht was wann
?Meilensteine festlegen
?Phasenplanung
Ressourcen
einplanen
?Was muss dokumentiert werden
?Wie dokumentiere ich
?Dokumentationsrichtlinien
? 2004 itm 1 – 27
Simulation
ModellRealit?t
Problemspezifikation (Kapitel 1.3)
Modellbildung (Kapitel 1.4)
? Systemanalyse
? Verifikation
Simulation (Kapitel 1.5)
? Implementierung
? Verifikation
? Parametrierung
? Validierung
? Experimentieren
Gesamtauswertung und Pr?sentation
Vorgehensweise bei MouSi
1.2 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 28
Simulation
ModellRealit?t
Kapitel 1.3: Problemstellung und Anforderungsanalyse
? Kapitel 1.1: Einführung
? Kapitel 1.2: Grundlagen
? Kapitel 1.3: Problemstellung und Anforderungsanalyse
? Kapitel 1.4: Modellbildung
? Kapitel 1.5: Simulation
? 2004 itm 1 – 29
Simulation
ModellRealit?t
Problemstellung
Simulation ist kein Selbstzweck. Durch Simulationsstudien soll ein
mehr oder weniger konkretes Problem gel?st werden.
1.3 Problemstellung und Anforderungsanalyse
Entscheidung, welche Systemaspekte abgebildet
werden müssen und welche Systemaspekte abstrahiert
werden k?nnen!
Problembeschreibung, Aufgabenstellung & Modellzweck
Anforderungsspezifikation an die Modellierung
Was will ich?
? 2004 itm 1 – 30
Simulation
ModellRealit?t
Klassifikation der Modellierungszwecke
Verst?ndnis
Prognose und
Entscheidungshilfe
Optimierung
Ressourceneinsparung
?Wettervorhersage
?Milit?rische Szenarien
?Geologie
?Schulung: Schiffs-, Flug-
und Fahrsimulator
?Men in the Loop
?Verkehrsplanung
?Transport und Logistik
?Schaltungsentwurf
?Personaleinsatz
?Regelungsauslegungen
?Rechnernetzanalyse
?Wissenschaft:Kernphysik
?Chemische Reaktionen
?Design & Architektur
Qualit?tssicherung
?Produktentwicklung
?Absicherung der Spezifikation
?Produkt-Test
1.3 Problemstellung und Anforderungsanalyse
? 2004 itm 1 – 31
Simulation
ModellRealit?t
Modellierungszweck : Konkrete Beispiele
Aufgabe: FEM Abbildung eines Balkens mit
angreifenden Kr?ften
Modellzweck: Analyse des Bruchverhaltens
Aufgabe: Erstellung eines Modells der
Autowaschanlage
Modellzweck: Test der Steuerungssoftware
Aufgabe: Abbildung des
Energiehaushalts eines Pkw
Modellzweck: Verst?ndnis der
Zusammenh?nge, Optimierung
1.3 Problemstellung und Anforderungsanalyse
? 2004 itm 1 – 32
Simulation
ModellRealit?t
Anforderungsspezifikation
Die Anforderungsspezifikation leitet sich aus der Aufgabenstellung ab.
In der Anforderungsspezifikation wird eindeutig beschrieben, welche
Probleme aus der Aufgabenstellung mit Hilfe der Simulation gel?st
werden sollen.
Weiter enth?lt die Anforderungsspezifikation Anforderungen, wie:
– Ergebnisdarstellung
– Qualit?tskriterien
– Zeitkriterien
– Kostenrahmen
Die Anforderungen sind zum Teil konkurrierend und von mehreren
Einflüssen abh?ngig.
Ziel: Formulieren von eindeutigen, m?glichst quantitativen Anforderungen.
1.3 Problemstellung und Anforderungsanalyse
? 2004 itm 1 – 33
Simulation
ModellRealit?t
Anforderungsspezifikation - Einflussfaktoren
Fehler in der Anforderungsspezifikation sind sp?ter nur mit gro?em
Aufwand korrigierbar und erfordern oft eine vollst?ndige
Neukonzeption.
hilfreich bei der
Anforderungsspezifikation
Erfahrung in
MouSi
Systemkenntnis
Systematisches und
methodengestütztes
Vorgehen
1.3 Problemstellung und Anforderungsanalyse
? 2004 itm 1 – 34
Simulation
ModellRealit?t
Kapitel 1.4: Modellbildung
? Kapitel 1.1: Einführung
? Kapitel 1.2: Grundlagen
? Kapitel 1.3: Problemstellung und Anforderungsanalyse
? Kapitel 1.4: Modellbildung
– 1.4.1: Grundlagen
– 1.4.2: Systemtheorie
– 1.4.3: Systemanalyse
– 1.4.4: Verifikation
? Kapitel 1.5: Simulation
? 2004 itm 1 – 35
Simulation
ModellRealit?t
1.4.1 Grundlagen
1.4.1 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 36
Simulation
ModellRealit?t
Was hei?t Modellbildung?
Ergebnis der Modellbildung:
Abstraktes Modell in der Sprache der Mathematik oder einer
anderen Beschreibungsform
Bezeichnet als:
Abstraktes oder konzeptionelles Modell
Realit?t
Modell
Simulation
Modellierung bzw. Modellbildung umfasst das Umsetzen eines
existierenden oder gedachten Systems in ein Modell. Konkret
hei?t das die Umsetzung der in der Anforderungsspezifikation
enthaltenen Anforderungen.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 37
Simulation
ModellRealit?tModellbildung unter Berücksichtigung des
Modellierungszwecks
Nachbildung eines Systems vor dem
Hintergrund des Modellierungszwecks
i
Dosen?ffner
D-0815SN
M
K
Geh?use
Y-1234
M
K
Dosen?ffner
Dosen?ffner
X-4711SN
M
K
MotorM
K
Dosen?ffner
Y-1234SN
M
K
Getriebe
D 0815
M
K
Geh?use
?besteht aus“
?Produktdatenmodell“
?3D-Modell“
Vereinfachung und Idealisierung
? Reduktion der Komplexit?t
Wahl der geeigneten
Modellbeschreibung
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 38
Simulation
ModellRealit?t
Vereinfachung und Reduktion der Komplexit?t
1. Fokussierung auf bestimmte Sicht (Weglassen von Teileaspekten vor
dem Hintergrund des Modellzwecks)
Modellierung der funktionalen Rechnerarchitektur...
2. Weglassen von vernachl?ssigbaren und irrelevanten Komponenten
(unter Berücksichtigung des Modellzwecks)
...mit Vernachl?ssigung
der energetischen Verteilung
...mit Weglassen von
irrelevanten Komponenten,
wie Kühler, Netzteil etc.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 39
Simulation
ModellRealit?t
Vereinfachung und Reduktion der Komplexit?t
3. Vereinfachung der Schnittstellen
Betrachtung der mechanischen Energieübertragung unter Vernachl?ssigung der thermischen
Energieübertragung (Modellzweck ?Betrachtung der Energieverteilung im Kfz“ trotzdem m?glich)
Linearisierung
?≈0 sin(?) ≈?
z.B. Vereinfachung von mathematischen Gleichungen durch Linearisierung
Gewünschte Zielsetzung
bei der Vereinfachung nie
aus den Augen verlieren!!
4. Vereinfachung von Komponenten
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 40
Simulation
ModellRealit?t
Beispiel für die Vereinfachung von Komponenten
Beispiel Antrieb:
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 41
Simulation
ModellRealit?t
Wahl der geeigneten Modellbeschreibung
Wahl des Simulationstools
Modellierungszweck
Wahl der Simulationstechnologie
FEM Wahl der Modell- und Abbildungsart
Abh?ngigkeiten
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 42
Simulation
ModellRealit?t
Abbildungsarten von Modellen
)sin(2
2
???
l
g
ml
d
l
l
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+?= &
&
&&
Modell
materiell
immateriell
verbal
mathematisch
algorithmisch
grafisch
Modell
x
~~~~
~~~~
~~~~
~~~~textuelle Beschreibung
Gleichungssysteme
(Pseudo-)Code
Skizzen, graphische Beschreibungssprachen
architecture CONCURRENT of FULLADDER is
... CARRY <= (A and B) or (B and C) ...;
end CONCURRENT;
architecture of F is
... Y <= (A and B) or (B and C) ...;
end RENT;
...wie k?nnen Modelle beschrieben werden?...
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 43
Simulation
ModellRealit?t
Strukturmodell und Verhaltensmodell
Input Output
Strukturmodell
Input Output
Verhaltensmodell
Input Output
1 0,785398163
2 1,107148718
3 1,249045772
4 1,325817664
5 1,373400767
6 1,405647649
7 1,428899272
8 1,446441332
9 1,460139106
10 1,471127674
11 1,48013644
12 1,487655095
13 1,494024436
14 1,499488862
15 1,504228163
16 1,508377517
17 1,512040504
18 1 515297822
Bildet nur beobachtete Verhalten ab
?Prognosen über zukünftiges Verhalten bei ?nderung der Randbed. nicht m?glich
?anzuwenden, wenn zu simulierende Systeme nicht bekannt bzw. Systeme ?zu“ komplex
?gro?e, statistisch relevante Zahl von Beobachtungen n?tig
Innere Struktur und Wirkzusammenh?nge werden modelliert
? Prognosen m?glich
? sehr genaue Kenntnis des Systems, seiner Komponenten und ihres
Zusammenwirkens erforderlich
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 44
Simulation
ModellRealit?t
Mischform
? In der Praxis werden h?ufig Mischformen aus Struktur- und
Verhaltensmodellen verwendet
? Für diese Art der Modellerstellung müssen sowohl
Verhaltensbeobachtungen vorliegen wie auch die
Wirkungszusammenh?nge im System in ihren Grundzügen bekannt
sein.
Beispiel Kfz:
grobe Struktur der Fahrzeugkomponenten ist bekannt und kann leicht
nachgebildet werden; Modellierung der einzelnen Komponenten, wie Motor ist
sehr komplex ? Verwendung von Me?daten
Input Output
Input Output
1 0,785398163
2 1,107148718
3 1,249045772
4 1,325817664
5 1,373400767
6 1,405647649
7 1,428899272
8 1,446441332
9 1,460139106
10 1,471127674
11 1,48013644
12 1,487655095
13 1,494024436
14 1,499488862
15 1,504228163
16 1,508377517
17 1,512040504
18 1 515297822
Input Output
1 0,785398163
2 1,107148718
3 1,249045772
4 1,325817664
5 1,373400767
6 1,405647649
7 1,428899272
8 1,446441332
9 1,460139106
10 1,471127674
11 1,48013644
12 1,487655095
13 1,494024436
14 1,499488862
15 1,504228163
16 1,508377517
17 1,512040504
18 1 515297822
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 45
Simulation
ModellRealit?t
Phasen bei der Modellbildung
? Statische Zerlegung des Systems
? Beschreibung der Subsysteme
(Verhaltensbeschreibung)
? Verifikation
?N?chstes Kapitel: ?Grundlagen zur Systemtheorie“
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 46
Simulation
ModellRealit?t
1.4.2 Systemtheorie
? 2004 itm 1 – 47
Simulation
ModellRealit?t
Ist ein beliebiger Gegenstand des Denkens, der gegenüber
der Umgebung abgrenzbar ist. Jedes System besitzt eine
bestimmte Funktion und bestimmte Eigenschaften. Fast
jeder Ausschnitt der Realit?t kann als ein System
angesehen werden, z. B. ein Unternehmen, die Gesellschaft
oder eine Maschine.
System:
Begriffsdefinition ?System‘
Nach VDI 3633 ist ein System eine abgegrenzte Anordnung von
Komponenten, die miteinander in Beziehung stehen.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 48
Simulation
ModellRealit?t
Systemtheorie: ?System‘ überblick
Umwelt
Systemeingangs
-gr??en
Systemausgangs
-gr??en
Systemgrenze
System
Subsystem
Element
Element
Element
Subsystem
Element
Element
Element
Element
Kopplungen
Systemstruktur, -verhalten und -zustand
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 49
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition ?Systemgrenze‘ Ein- und Ausgang
Systemgrenze:
Grenze des Systems gegenüber seiner Umwelt, mit der es über
Schnittstellen Materie, Energie und Information (Ein- und Ausgangsgr??en)
austauschen kann.
Ein- und Ausgang:
Eingang stellt die ?u?ere Relation Umwelt -> System dar, w?hrend Ausgang
die Relation System -> Umwelt abbildet.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 50
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition ?Subsystem‘ ?Systemstruktur‘
Systemstruktur:
Ist die Menge der Komponenten eines Systems und die Menge der, die
Komponenten miteinander verbindenden, Relationen.
Subsystem:
Komponente eines Systems, die weitere Elemente enth?lt und die bei
Erh?hung der Aufl?sung wiederum selbst ein System darstellt.
Element:
Als Element eines Systems bezeichnet man eine nicht weiter unterteilte
Komponente des Systems.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 51
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition ?Kopplung‘
Serienkopplung
Parallelkopplung
S1 S2
S1 S2
Rückkopplung
S
Inhalte der Kopplung k?nnen stofflich, energetisch oder informationell sein.
Kopplungsarten:
Kopplung: Eine Kopplung ergibt sich, wenn bestimmte Ausg?nge eines
(Sub)Systems zugleich als Eing?nge desselben oder eines anderen
(Sub)Systems dienen.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 52
Simulation
ModellRealit?t
(System-)Zustand:
Die Gesamtheit der Gr??en eines Systems bzw. einer Komponente,
die es zu jedem Zeitpunkt in seinen Eigenschaften und seinem
Verhalten eindeutig beschreiben.
Begriffsdefinition ?Variable‘ ?Zustand‘ ...
Variable:
Ein Symbol, für das Elemente einer Grundmenge eingesetzt werden
k?nnen.
Zustandsvariable:
Zustandsvariablen sind besondere, das System beschreibende
Variablen. Durch die Summe der Zustandsvariablen eines Systems
wird der Systemzustand eindeutig beschrieben.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 53
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition ?Systemverhalten‘
Systemverhalten:
Ist die Menge der zeitlich aufeinanderfolgenden Zust?nde eines
Systems.
Systemfunktion: zweckgebundenes bzw. gewünschtes Verhalten
eines Systems;
Fehlerverhalten: falsches bzw. unerwünschtes Verhalten eines
Systems.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 54
Simulation
ModellRealit?t
Systemtheorie: ?System‘ überblick
Umwelt
Systemeingangs
-gr??en
Systemausgangs
-gr??en
Systemgrenze
System
Subsystem
Element
Element
Element
Subsystem
Element
Element
Element
Element
Kopplungen
Systemstruktur, -verhalten und -zustand
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 55
Simulation
ModellRealit?t
Systemklassifikation
System
dynamisch statisch
kontinuierlich diskret
Reaktion auf
Eingaben ist eindeutig
deterministisch
Zufall beeinflu?t
das Verhalten
stochastisch
Reaktion auf
Eingaben ist eindeutig
deterministisch
Zufall beeinflu?t
das Verhalten
stochastisch
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 56
Simulation
ModellRealit?t
Als dynamisch wird ein System im Allgemeinen
angesehen, wenn sich sein Zustand innerhalb
eines interessierenden Zeitraums ?ndert oder
?ndern kann, z. B. Montagesysteme.
Im Gegensatz zu dynamischen Systemen gibt es
bei statischen Systemen keine Zustands?nderung
mit der Zeit.
Genaugenommen sind alle Systeme
dynamisch, da sich scheinbar v?llig statische
Systeme bei bestimmten Einflüssen durchaus
dynamisches Verhalten zeigen (s. Turm von
Pisa).
Systemklassifikation: dynamische vs. statische Systeme
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 57
Simulation
ModellRealit?t
Kontinuierliche Systeme enthalten stetige Prozesse
Beisp.: ?nderung der Spindelposition ist stetig
? Werkzeugmaschinen sind hinsichtlich der Bearbeitung von
Werkstücken kontinuierliche Systeme.
Diskrete Systeme enthalten nichtstetige Prozesse
Beisp.: Schaltung der Positionssensoren im Montageprozess
bewirkt sprunghafte Zustands?nderungen in
Ablaufsteuerungen
? Montagemaschinen sind aus der Sicht der
Automatisierung diskrete Systeme.
Für die Einteilung dynamischer Systeme in
kontinuierliche und diskrete Systeme ist die Sicht
auf die ?Prozesse“ entscheidend.
Systemklassifikation: kontinuierliche vs. diskrete Systeme
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 58
Simulation
ModellRealit?t
Systemklassifikation: stochastisch vs. deterministisch
Deterministische Systeme: reagieren gem?? einer
übergangsfunktion f auf dieselbe Eingangsreihenfolge
immer mit derselben Ausgangsreihenfolge.
Output = f (Input)
Beisp.: Mathematisches Gleichungssystem
Stochastische Systeme: reagieren gem?? einer
Wahrscheinlichkeitsfunktion.
Beisp.: Entwicklung von Populationen, Lotto-Systeme
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 59
Simulation
ModellRealit?t
1.4.3 Systemanalyse
1.4.3 Systemanalyse
? 2004 itm 1 – 60
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition Systemanalyse
Def.:Systematische Untersuchung eines Systems hinsichtlich
aller Systemdaten Systemelemente und deren Wirkungen
aufeinander (VDI 3633).
Mit Hilfe der Systemanalyse wird die Komplexit?t des
Systems entsprechend den Untersuchungszielen durch
sinnf?llige Zergliederung in seine Elemente aufgel?st.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 61
Simulation
ModellRealit?t
allgemeine Vorgehensweise bei der Systemanalyse
? Identifikation der Systemgrenzen
? Identifikation der Systemein- und ausg?nge
? Zerlegung des Systems in Subsysteme und Elemente
? Weitere Zerlegung und Hierarchisierung der einzelnen Subsysteme bis zu
den einzelnen Elementen
? Bestimmung der Interaktion zwischen den Elementen
? Ermitteln der m?glichen Systemzust?nde und des Systemverhaltens
Auch hier gilt wieder:
Modellierungszweck nie aus
den Augen verlieren
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 62
Simulation
ModellRealit?t1. Schritt: Identifikation der Systemgrenzen, der Ein- und
Ausg?nge
System
Umwelt
Systemeingangs
-gr??en
Systemausgangs
-gr??en
Systemgrenze
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 63
Simulation
ModellRealit?t
Identifikation der Systemgrenzen, der Ein- und Ausg?nge
Die Systemgrenzen sind dort zu setzen,...
- wo die Kopplung zur Umgebung sehr viel schw?cher ist als
Binnenkopplung im System. (Wirkungen der Umwelt auf
die Gr??e vom Zustand oder Verhalten des Systems nicht
nachweisbar bzw. in ihrer Gr??e vernachl?ssigbar)
- wo vorhandene Umweltkopplungen bzgl. des Modellzwecks
nicht funktionsrelevant sind.
?Ziel: System soll sich in relativer Autonomie verhalten
k?nnen.
?Abh?ngig von der Systemgrenze k?nnen die für den
Modellzweck relevanten Ein- und Ausg?nge bestimmt
werden.
System
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 64
Simulation
ModellRealit?t
Kontrollierbare und nicht-kontrollierbare Eing?nge
Achtung: Mit ?Modellierung der für den Modellzweck relevanten
Eing?nge“ sind nicht nur die ?gewünschten“ Eing?nge, sondern alle, die
das System beeinflussenden Eing?nge gemeint.
Systemeing?nge
kontrollierbare
Systemeing?nge
nicht-kontrollierbare
Systemeing?nge
(St?rungen)
steuerbare, nachvollziehbare
Eing?nge, die das System meist
auf gewünschte Weise stimulieren.
z.B. Gaspedal bei Kfz
nicht-steuerbare, zuf?llige, meist nicht
gewollte Eing?nge.
z.B. Gegenwind, Steigung;
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 65
Simulation
ModellRealit?t
2. Schritt: Hierarchische Zerlegung des Systems
Umwelt
Systemeingangs
-gr??en
Systemausgangs
-gr??en
Systemgrenze
System
Subsystem
Element
Element
Element
Subsystem
Element
Element
Element
Element
Ziel ist die Zerlegung des komplexen Systems in handliche Einheiten
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 66
Simulation
ModellRealit?t
Hierarchische Zerlegung des Systems
Vorgehensweise:
? Zerlegung des Systems in Subsysteme und Elemente
? Weitere Zerlegung und Hierarchisierung der einzelnen Subsysteme bis zu
den einzelnen Elementen
Systemeingangsgr??en Systemausgangsgr??en
System
Subsystem
Element
Element
Element
Subsystem
Element
Element
Element
Element
Die Abgrenzung der Subsysteme und Elemente erfolgt analog zur
Identifikation der Systemgrenze
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 67
Simulation
ModellRealit?t3. Schritt: Bestimmung der Interaktionen zwischen den
Elementen
Umwelt
Systemeingangs
-gr??en
Systemausgangs
-gr??en
Systemgrenze
System
Subsystem
Element
Element
Element
Subsystem
Element
Element
Element
Element
Kopplungen
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 68
Simulation
ModellRealit?t
Bestimmung der Interaktionen zwischen den Elementen
Umwelt
Systemeingangs-
gr??en
Systemausgangs-
gr??en
Systemgrenze
System
Subsystem
Element
Element
Element
Subsystem
Element
Element
Element
Element
Kopplungen
- Beachte: je umfangreicher die Schnittstellen, desto komplexer wird der
Umgang mit dem System.
?Die Schnittstellen und auszutauschenden Daten sind durch eine
geschickte hierarchische Zerlegung des Systems und Vernachl?ssigung
irrelevanter Kopplungen m?glichst gering zu halten.
Identifikation von Abh?ngigkeiten (stofflich, energetisch, informationell)
zwischen Komponenten (Elemente, Subsysteme).
-Ziel: Erreichung der Zusammenwirkung zu einer Gesamtfunktionalit?t
durch die Kopplung der einzelnen Elemente und Subsysteme.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 69
Simulation
ModellRealit?t
4. Schritt: Beschreibung des Systemverhaltens
? Das Verhalten eines Systems ist durch die Struktur des Systems und
das Verhalten einzelner Elemente gegeben.
?Beschreibung des dynamischen Verhaltens sowohl der einzelnen
Elemente sowie auf Systemebene
? Das Verhalten legt die Struktur nicht eindeutig fest. Das selbe
Verhalten kann durch unterschiedliche Strukturen verwirklicht
werden.
Hinweis:
Verhaltensbeschreibung ist stark abh?ngig von Anwendungsdom?ne
und Simulationstechnologie (FEM, Mehrk?rper etc.).
?keine allgemeingültige Beschreibung der Vorgehensweise m?glich
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 70
Simulation
ModellRealit?t
Beispielhafte Beschreibungen von Systemverhalten
FEM Simulation
mathematische Beschreibung
Ablaufsimulation eines Schaltplans
algorithmische Verhaltensbeschreibung
Beispiel:
architecture CONCURRENT of FULLADDER is
begin
SUM <= A xor B xor C after 5 ns;
CARRY <= (A and B) or (B and C) or (A and C) after 3 ns;
end CONCURRENT;
Beispiel:
architecture of F is
begin
<= A xor xor after 5 ns;
Y <= ( and ) or (B and ) or (A and C) after 3 ns;
end RENT;
Ablaufsimulation eines Hydraulikzylinders
graphische Verhaltensbeschreibung
Mehrk?rpersimulation
graphische Beschreibung
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 71
Simulation
ModellRealit?t
Ergebnisse der Systemanalyse
kontrollierbare
Systemeing?nge
Systemausgangs
-gr??en
System
? Systemstruktur/ -parameter
? Systemverhalten/ -zust?nde
nicht
kontrollierbare
System-
eing?nge
(St?rungen)
Beispiel: Taschenlampe
Strom
Lichtschalter
Licht
W?rme
Temperatur
Luftfeuchtigkeit
(Regen)
Licht.aus Licht. an
Schalter.aus
Schalter.ein
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 72
Simulation
ModellRealit?t
1.4.4 Verifikation
1.4.4 Verifikation
? 2004 itm 1 – 73
Simulation
ModellRealit?t
Verifikation - übersicht
Realit?t
Modellieren
Simulations-
modell
Modell
I
mp
l
e
m
e
n
t
i
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r
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xper
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n
g
V
e
r
i
f
i
k
a
t
i
o
n
Verifikation
Verifikation des
konzeptuellen Modells
1.4 Modellbildung
Verifikation: Durch den Prozess der Verifikation wird überprüft,
ob ein Modell die zugrundeliegenden Anforderungen der Realit?t widerspiegelt
bzw. ob das Simulationsmodell das konzeptionellen Modell korrekt beschreibt.
Habe ich es
richtig gemacht?
? 2004 itm 1 – 74
Simulation
ModellRealit?t
Verifikation
Es wird u.a. geprüft, ob das konzeptuelle Modell gemessen am jeweiligen
Untersuchungsziel hinreichend genau beschrieben und in seinen
wesentlichen Systemobjekten, -attributen und –beziehungen korrekt erfa?t
ist.
Die überprüfung erfolgt in der Regel durch Fachleute, die eine hohe
Systemkenntnis besitzen.
Das Modell soll überprüft werden bezüglich:
? Richtiger Umsetzung des Modellzwecks (richtige Sicht)
? Abbildungstreue (gleicher Aufbau wie Realit?t)
? Detaillierungsgrad (richtiger Abstraktionsgrad: ?so genau wie n?tig“)
? logischen ?Denkfehlern“ (falsches Systemverst?ndnis)
? Verst?ndlichkeit (Lesbarkeit, Dokumentation, Design-Richtlinien)
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 75
Simulation
ModellRealit?t
Review-Techniken
Verifikation des konzeptuellen Modells durch Review-Techniken:
Bei Reviews werden Ergebnisse durch unabh?ngige Dritte auf ihre
Richtigkeit überprüft.
Fehlerarten:
Identifikation von logischen Fehlern, Inkonsistenten,
Unvollst?ndigkeiten.
Schreibtischtest:
Ein Prüfer erh?lt das Modell vom Entwickler, überprüft es kritisch und
gibt es mit seinen Anmerkungen zurück.
Walkthrough:
Der Entwickler erl?utert sein Modell mehreren Prüfern im Rahmen
einer gemeinsamen Sitzung, in der direkt Fragen zu dem Modell
behandelt werden k?nnen.
1.4 Modellbildung
? 2004 itm 1 – 76
Simulation
ModellRealit?t
Kapitel 1.5: Simulation
? Kapitel 1.1: Einführung
? Kapitel 1.2: Grundlagen
? Kapitel 1.3: Problemstellung und Anforderungsanalyse
? Kapitel 1.4: Modellbildung
? Kapitel 1.5: Simulation
– 1.5.1: Grundlagen
– 1.5.2: Implementierung
– 1.5.3: Verifikation und Validierung
– 1.5.4: Experimentieren
– 1.5.5: Simulationstechnologien
? 2004 itm 1 – 77
Simulation
ModellRealit?t
1.5.1 Grundlagen
1.5.1 Grundlagen
? 2004 itm 1 – 78
Simulation
ModellRealit?t
Wiederholung ?Simulation‘
Simulation: Simulation umfasst die Implementierung und das Experimentieren
von Simulationsmodellen, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die
Wirklichkeit übertragbar sind.
Implementierung
Simulation
1.5 Simulation
Experimentieren
? 2004 itm 1 – 79
Simulation
ModellRealit?t
Klassifikation von Simulationsmodellen
Simulationsmodell
dynamisch
(deterministisch)
statisch
kontinuierlich
diskret
stochastisch
analytisch numerisch ereignisorientiertzeitdiskret
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 80
Simulation
ModellRealit?t
statische Simulationsmodelle
? Darstellung eines Systems zu genau einem Zeitpunkt
? oder wenn das System in einem stabilen Gleichgewichtszustand ist
statisches Finite Elemente Modelle
Architektursimulation mit Zoom- und
Schwenkfunktionalit?t
Beispiel für eine statische Simulation ist ein Fahrzeug im Windkanal, bei dem
Lage, Windgeschwindigkeit und –richtung zeitunabh?ngig ist.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 81
Simulation
ModellRealit?t
Stochastische Simulation
Methode zum L?sen deterministischer mathematischer Probleme mit Hilfe der
Stochastik
Randbedingungen der stochastischen Methoden:
? die Zeit spielt keine Rolle
? das Problem ist deterministisch, Stochastik wird künstlich überlagert
? Nicht alle Systemvariablen und Systemwerte sind deterministisch
? Zu einem Input des Systems gibt es (zufallsbedingt) verschiedene Outputs
Zur Berechnung einer Gr??e wird diese in einem wahrscheinlich-
keitstheoretischem Modell beschrieben. Die Gr??e wird mit Hilfe wiederholter
Zufallsexperimente angen?hert.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 82
Simulation
ModellRealit?tBeispiel: Bestimmung der Kreiszahl p mit Hilfe der Monte Carlo
Simulation
Es gilt: x
2
+ y
2
= 1
Für beliebige Werte von x
i
, y
i
gilt:
Wertepaar auf oder innerhalb des Einheitskreises wenn x
i
2
+ y
i
2
≤ 1
Wertepaar au?erhalb des Einheitskreises wenn x
i
2
+ y
i
2
> 1
dann gilt bei gleichm??iger statistischer Verteilung
der Gr??en x
i
, y
i
aus dem Intervall [0,1]:
Bezeichnet man als
T die Anzahl der Treffer (x
i
2
+ y
i
2
≤ 1) und
V die Anzahl der Versuche
T/V ist der Anteil des Einheitsquadrates das zum Kreis geh?rt
π = r
2
π ? 4T/V
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 83
Simulation
ModellRealit?t
Abgrenzung kontinuierliche gegen diskrete Simulation
Unterscheidung der dynamischen Simulationen bezüglich...
? zeitlicher Ablauf
? Zeitkontinuierlich: beliebige Zeitpunkte werden simuliert
? Zeitdiskret: nur dezidierte Zeitpunkte werden simuliert
? Anzahl der Systemzust?nde
? Zustandskontinuierlich: Zustandsvariablen k?nnen beliebige Werte
annehmen ?unendliche Anzahl an Zust?nden
? Zustandsdiskret: es wird nur endliche Anzahl an Systemzust?nden simuliert
Zeit
kontinuierlich diskret
Zust?nde
kontinuierlich
diskret
numerische bzw.
analytische Simulation
(DGLs)
zeitdiskrete Simulation
ereignisorientierte Simulation
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 84
Simulation
ModellRealit?t
kontinuierliche Simulation mit diskreten Rechnersystemen
Funktionsweise eines (digitalen) Rechners
ist sowohl zeit-, wie auch wertdiskret
Zu simulierende System ist
zeit- und wertkontinuierliche
Bei der Abbildung eines kontinuierlichen Systems
durch einen Rechner entstehen Abweichungen
Genauigkeit
Simulationsaufwand
(Rechenzeit, Rechnerleistung)
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 85
Simulation
ModellRealit?t
Numerische Simulation
Vorteile:
Keine vereinfachenden Annahmen über Verteilung, Zuf?lligkeit und
Unabh?ngigkeit notwendig
Sensitivit?tsuntersuchungen sind m?glich
Numerische Simulation mathematisch leichter als analytische L?sung
Simulationsmodelle sind anschaulicher
Es lassen sich mit einem Simulationsmodell meist mehrere alternative
Systemstrukturen untersuchen
Nachteile:
Kein Auffinden der optimalen L?sung garantiert
Hoher Konstruktions- und Kostenaufwand
Gro?er Daten- und Rechenbedarf
Fehler k?nnen sich in einem instabilen System ?aufschaukeln“
Schritt für Schritt L?sungen mit Zwischenzust?nden
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 86
Simulation
ModellRealit?t
Beispiel: Numerische Simulation eines Integrals
1
1
93,1155,0142,0196,010 =?+?+?+?=A
1
1
38,25,072,05,055,0...5,075,05,00 =?+?++?+?=A
1
1
42,225,077,025,072,0...25,043,025,00 =?+?++?+?=A
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 87
Simulation
ModellRealit?t
Zeitdiskrete Simulation
Anwendungsfelder:
? Regelkreisberechnungen (Abtastsysteme)
? Bahnberechnung (Interpolation) bei NC-Maschinen
Nachbildung von zeitgetakteten Systemen durch die Berechnung
der Systemausg?nge zu diskreten Zeitpunkten
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 88
Simulation
ModellRealit?t
Ereignisorientierte Simulation
Sie basiert auf der Abfolge von Ereignissen, die selbst keine Zeit verbrauchen. Die
Ereignisse werden in einer Ereignisliste geführt und in der Reihenfolge ihrer
Eintrittszeiten abgearbeitet. Ein Ereignis führt bei den assoziierten Objekten zu einer
Reaktion, z.B. einer Zustands?nderung. Gegebenenfalls erzeugen diese Objekte
weitere Ereignisse.
Simulationssystem mit endlicher Anzahl von Zust?nden, die durch
das Auftreten von Ereignissen wechseln.
1.5 Simulation
Beispiel: Taschenlampe
? System besitzt die beiden Zust?nde
?Licht On“ und ?Licht Off“.
? Der Initial-Zustand ist ?Licht Off“.
? Durch das Ereignis ?einschalten“ geht das
System in den Zustand ?Licht On“ über.
? Erst nachdem das Ereignis ?ausschalten“
eintritt, geht das System wieder in den
Zustand ?Licht Off“ über.
? 2004 itm 1 – 89
Simulation
ModellRealit?t
Hybride Simulation
Simulationsmodelle mit sowohl diskreten, wie auch kontinuierlichen
Anteilen werden als hybride Simulation bezeichnet.
Praktikum ?Simulationstechnik“
kontinuierliche
Simulation der Anlage
Ereignisorientierte
Simulation der Steuerung
Hybride Simulation
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 90
Simulation
ModellRealit?t
Begriffsdefinition ?Simulationssystem‘
Simulationssystem (Syn.: Simulator, -werkzeug): Ein
Simulationssystem ist ein Softwareprogramm, mit dem ein Modell zur
Nachbildung des dynamischen Verhaltens eines Systems und seiner Prozesse
erstellt und ausführbar gemacht werden kann. (VDI 3633)
1.5 Simulation
ADAMS
Matlab-Simulink
Dymola
? 2004 itm 1 – 91
Simulation
ModellRealit?t
Anforderung an Simulationssysteme
Anforderungen an moderne Simulationssysteme:
? Umfangreiche und erweiterbare Bibliothek von
Modellbausteinen
? M?chtige Diagnose- und Statistikfunktionalit?ten
? Schnittstellen zum Ex- und Import von Daten
? Visualisierung
? Automatisch generierte übersichtliche Ergebnisdarstellung
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 92
Simulation
ModellRealit?t
Aufbau eines Simulationssystems
SimulatorkernDatenverwaltung
Benutzeroberfl?che
Schnittstelle zu externen
Datenbest?nden und
Applikationen
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 93
Simulation
ModellRealit?t
Simulatorkern
Funktionen des Simulatorkerns:
? Bereitstellung des Modells und der Modellelemente
? Automatische, chronologische Erzeugung und Verarbeitung
von Ereignissen
? Durchführung der Simulationsberechnungen
? Verknüpfung der Komponenten des Simulationssystems
? Zentrale Ablaufsteuerung
Simulatorkern
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 94
Simulation
ModellRealit?t
Datenverwaltung
Zu verwalten sind:
Datenverwaltung
Eingabedaten: Werden durch den Modellnutzer bereitgestellt
(z.B. St?rungsdauern, Anfangswerte)
Interne Modelldaten: Feste Modellparameter
(z.B. Massen, Tr?gheitsmomente, Abmessungen, Viskosit?ten)
Zustandsdaten: ?ndern sich mit der Modelllaufzeit
(z.B. Geschwindigkeiten, Beschleunigungen, Positionen)
Resultatdaten: Werden w?hrend, bzw. nach Simulationslauf
gespeichert ausgegeben (z.B. Durchlaufzeiten, Signalverl?ufe)
1.5 Simulation
Modellbibliotheksverwaltung: Dient zur
Verwaltung von Standard-Modellelementen und
-Subsystemen (Zweck: Wiederverwendung)
? 2004 itm 1 – 95
Simulation
ModellRealit?t
Benutzeroberfl?che
Funktionen der Benutzeroberfl?che:
? Editierung des Simulationsmodells
? Visualisierung des Simulationsmodells
? Betrachtung des Simulationslaufs (On-Line und Off-Line)
? Darstellung der aufbereiteten Simulationsresultate
? Erm?glichen von Eingriffen w?hrend der Simulation
Benutzeroberfl?che
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 96
Simulation
ModellRealit?t
Schnittstellen zu externen Datenbest?nden und Applikationen
Schnittstellen zu:
? Visualisierungswerkzeug (online-Ausleitung der Daten zu
Visualisierungszwecken ?3D Animation einer Maschine)
? Programme zur Datenauswertung und Darstellung (2D/3D-
Diagramme in Excel)
? anderen Simulationssystemen (Kopplung von Modellen und
Simulationsdaten)
? Import von externen Daten (Datenbanken, Excel)
Schnittstelle zu externen
Datenbest?nden und
Applikationen
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 97
Simulation
ModellRealit?t
Problemspezifikation
Modellbildung
? Systemanalyse
? Verifikation
Simulation
? Implementierung
? Verifikation
? Parametrierung
? Validierung
? Experimentieren
?Planung & Vorbereitung
?Durchführung von Simulationsl?ufen
?Auswertung
Gesamtauswertung und Pr?sentation
Phasen der Simulation
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 98
Simulation
ModellRealit?t
1.5.2 Implementierung
1.5.2 Implementierung
? 2004 itm 1 – 99
Simulation
ModellRealit?t
Begriffswiederholung ?Implementierung‘
Implementierung: Unter Implementierung in der Simulationsstudie versteht
man die Umsetzung eines abstrakten bzw. gedanklichen Modells in ein auf
einem Rechner ablauff?higes Simulationsmodell (VDI 3633).
Das abstrakte Modell ist nicht direkt experimentierbar. Um ein Experiment
durchführen zu k?nnen, muss das abstrakte Modell in eine ausführbare
Form z.B. rechnerlesbare Programme überführt werden.
Implementierung
Modell
Simulationsmodell
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 100
Simulation
ModellRealit?t
Implementierungsarten: ?konventionelle Programmiersprache‘
Vollst?ndige Programmierung in einer
konventionellen Programmiersprache.
Beispiele:
Fortran, C/C++, Basic, Pascal
Vorteile:
? Freie Auswahl der Programmiersprachen
? Maximale Flexibilit?t
? Fertige, kompilierte Simulatoren haben keine
lizenzrechtlichen Probleme
Nachteile:
? Erheblicher Implementierungs- bzw. Anpassungsaufwand
? Programmiererfahrung und Statistikkenntnisse erforderlich
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 101
Simulation
ModellRealit?t
CSSL:
Implementierungsarten: ?simulationsspezifische Sprache‘
Programmierung mit speziellen
Konstrukten der Sprache (z. B.
Datenverwaltungs- und Graphik-
routinenkonstrukt.
Beispiele:
CSSL, DESIRE, MATLAB
Vorteile:
? Flexibilit?t
? Einfachere Implementierung
Nachteile:
? Programmiererfahrung ist erforderlich
? Simulationen sind nur im Rahmen der
Entwicklungsumgebung durchführbar
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 102
Simulation
ModellRealit?t
Implementierung erfolgt durch graphisch-interaktive Modell-
erstellungen und -?nderungen unter Verwendung abstrakter
Modellbausteine. Das System analysiert die erzeugte Graphik
und setzt sie in eine interne ablauff?hige Form bzw. ein
Softwareprogramm um.
Implementierungsarten: ?graphik-orientierte
Simulationsentwicklungsumgebung‘
?Catia“
?MaSiEd“
Vorteile:
? Breites Spektrum von Werkzeugen auf dem
Markt
? Aufwandsarme Erstellung
? Leichte Wiederverwendung vorhandener
Modelle
Nachteile:
? Hoher Preis für Lizenzen
? Simulation nur im Rahmen der
Entwicklungsumgebung durchführbar
?Simulink“
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 103
Simulation
ModellRealit?t
Simulationsmodell eines Montagesystems
Beispiel einer Simulationsumgebung
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 104
Simulation
ModellRealit?t
1.5.3 Verifikation und Validierung
1.5.3 Verifikation und Validierung
? 2004 itm 1 – 105
Simulation
ModellRealit?t
Wiederholung: Validation und Verifikation
Verifikation
= Sicherstellen, dass das Modell von einer Form zur
anderen wie beabsichtigt und mit ausreichender
Genauigkeit transformiert wird.
= ?Building the model right“
Habe ich es
richtig gemacht?
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 106
Simulation
ModellRealit?t
Verifikation des Simulationsmodells
Bezüglich:
?Algorithmen, Syntax, Semantik
?Rundungseffekte
Realit?t
Modellieren
Simulations-
modell
Modell
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Ziel der Verifikation des Simulationsmodells ist es, zu überprüfen, ob das
konzeptionelle Modell richtig in das Simulationsmodell umgesetzt wurde.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 107
Simulation
ModellRealit?t
Methoden zur Verifikation I
Vorgehensweise:
? isoliertes Verifizieren elementarer Module
? sukzessive Zusammenführung der Module
? Verifikation des Gesamtsystems
Verifikation durch die formlose Analyse
Review-Techniken (vgl. Verifikation des konzeptionellen Modells):
- Schreibtischtest
- Walkthrough
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 108
Simulation
ModellRealit?t
Methoden zur Verifikation II
Ursache-Wirkungs-Graph:
Untersuchung der Ursache-Wirkungs-Beziehung im System und deren Abbildung
im Modell.
Syntaktische Analyse:
überprüfung der syntaktischen Korrektheit der Modellbeschreibung anhand der
Sprachdefinition.
Semantische Analyse:
überprüfung der semantischen übereinstimmung zwischen konzeptuellen Modell
und Simulationsmodell.
Kontrollfluss-Analyse:
Analyse der ...
... Aufrufstrukturen in den Programmen
... bedingten Verzweigungen
... Zustandsüberg?ngen
... Schnittstellen
Verifikation durch die formale Analyse
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 109
Simulation
ModellRealit?t
Parametrierung
Identifikation der (Start-)Parameter:
? Messung am Originalsystem
? Expertensch?tzung
? Statistische Sch?tzwerte
Festlegung fester Umrechnungsvorschriften von Werten zwischen Modell
und Originalsystem
? Zeitbasis (Zeitlupe, Zeitraffer)
? Wertebereich (z.B. Wachstumsgesetze für Kr?fte)
Festlegung der Parameter
Unterschiedliche Variationen der zu simulierenden Systeme k?nnen als
Parameter in einem Modell realisiert werden (Parametrisierungsprinzip)
?Unbestimmte Freiheitsgrade
Bei konkreter Implementierung soll das Simulationsmodell gleiches
zweckorientiertes Verhalten wie die Variante des Originalsystems aufweisen.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 110
Simulation
ModellRealit?t
Wiederholung: Validierung
Validierung
= Sicherstellen, dass sich das Modell innerhalb seines
Anwendungsrahmens mit ausreichender Genauigkeit
konsistent mit dem zu untersuchenden System verh?lt.
= ?Building the right model“
Realit?t
Modellieren
Simulations-
modell
Modell
I
mp
l
e
m
e
n
t
i
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r
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nE
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n
Verifikation
V
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S
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-
m
o
d
e
l
l
s
Habe ich das
Richtige gemacht?
? 2004 itm 1 – 111
Simulation
ModellRealit?t
Validierung
Vergleich ?reales System“ ù Simulationsmodell
Eine vollst?ndige übereinstimmung von abzubildenden System und
Simulationsmodell ist nicht m?glich und auch nicht erforderlich
Besondere Bedeutung haben die ersten Simulationsl?ufe, die
der Validierung des Simulationsmodells dienen.
? Gewinn von Simulationsergebnissen
? 2004 itm 1 – 112
Simulation
ModellRealit?t
Ebenen der Validit?t
? Replikative Validit?t (reproduzierend):
Ein Modell ist replikativ valide, wenn es sich auf Bahnen bewegt, die bereits
durch Messungen am realen System vorgezeichnet wurden.
– niedrigster Grad der Validit?t
– Einsatz im Schulungsbereich, z.B. Flugsimulatoren
? Pr?diktive Validit?t (voraussagend):
Ein Modell ist pr?diktiv valide, wenn es Daten ?vorhersagt“, die erst sp?ter aus
dem System gewonnen werden.
Ein pr?diktiv valides Modell ist auch replikativ valide.
? Strukturelle Validit?t:
Ein Modell ist strukturell valide, wenn es nicht nur das Verhalten eines realen
Systems nach au?en hinreichend genau beschreibt, sondern die Interne
Zusammensetzung des Modells eindeutig die
Struktur des Ausgangssystems nachbildet
– h?chster Grad der Validit?t
– grosses Systemverst?ndnis notwendig
– Ein strukturell valide System ist auch pr?diktiv valide.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 113
Simulation
ModellRealit?t
Sensitivit?tsanalyse:
Untersuchung des Modellverhaltens bei ?nderung einzelner Parameter
des Modells oder der Eingangsdaten.
Wenn geringe ?nderungen zu erheblichen Abweichungen führen,
sollte die Gültigkeit des Modells in Frage gestellt werden.
Plausibilit?tskontrolle:
? Konsistenztest:
?hnliche Ausgangssituation ergibt ?hnliche Ergebnisse.
? Suppressionstest:
Ausschalten einzelner Modellelemente ergibt plausible
Ergebnisse.
Methoden zur Validierung überblick
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 114
Simulation
ModellRealit?t
Plausibilit?tskontrolle I
Kriterien für Plausibilit?tsuntersuchungen:
? Knotenregeln/Maschenregeln
Str?me, Kr?fte und Momente addieren sich in einem Punkt zu
Null. Spannungen und Geschwindigkeiten addieren sich in
einer Masche zu Null. Diese Zusammenh?nge gelten für jedes
elektronische oder mechanische System mit konzentrierten
Parametern
? Kausalit?t
Die Ursache sollte der Wirkung in Realit?t und Modell
vorangehen. Jede Abweichung von diesem Prinzip weist auf
schwerwiegende Defizite im Modell hin
? Bilanzprinzipien
Die Prinzipien der Energie- und Stofferhaltung gelten nicht nur
für die physikalische Realit?t, sondern auch für Modelle
derselben
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 115
Simulation
ModellRealit?t
Plausibilit?tskontrolle II
? Wertebereich
Zustands- und Ausgangsvariablen sowie Parameter sind
üblicherweise jeweils mit einem zugeh?rigen Wertebereich
behaftet. Dieser ist zwar nicht notwendigerweise exakt
definiert; unrealistische Werte lassen sich aber recht schnell
identifizieren. So k?nnen Fl?chen, Volumina, Energien und
Entropien niemals negativ werden.
? Einheitenkonsistenz
Modellgleichungen werden in aller Regel unter
Vernachl?ssigung der Einheiten formuliert. Trotzdem macht
es oftmals Sinn, die Konsistenz der Einheiten als Kriterium
der Verifikation zu verwenden.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 116
Simulation
ModellRealit?t
1.5.4 Experimentieren
1.5.4 Experimentieren
? 2004 itm 1 – 117
Simulation
ModellRealit?t
Wiederholung ?Experimentieren‘
Experimentieren: In der Simulationstechnik versteht man unter Experimentieren
die gezielte empirische Untersuchung des Modellverhaltens durch wiederholte
Simulationsl?ufe mit systematischen Parametervariationen (VDI 3633).
Simulationsexperimente setzen validierte Simulationsmodelle voraus.
Planung&
Vorbereitung
Durchführung
Auswertung
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 118
Simulation
ModellRealit?t
Planung und Vorbereitung
Simulationsexperimente erfordern zielgerichtete Planung &
Versuchsvorbereitung
1. Bestimmung der St?r- und Einflussgr??en
2. Screening, d.h. Suche der Haupteffekte und
Wechselwirkungen
3. Aufstellen des Versuchsplans
Modellzweck
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 119
Simulation
ModellRealit?t
Vollfaktorielle Versuchsplanung
Ein vollfaktorieller Versuchsplan entsteht, wenn alle m?glichen Einstellungen der
Faktoren miteinander kombiniert werden. Die Anzahl der hierfür ben?tigten
Versuche:
N = k
P
; p = Anzahl der Faktoren, k = Anzahl der Auspr?gungen je Faktor
Bei 3 Faktoren mit je zwei Auspr?gungen ergeben sich also 8 Versuche.
1118
0117
1016
0015
1104
0103
1002
0001
CBA
Vorteil:
Betrachtung aller
Wechselwirkungen
Nachteil:
Explosion der Anzahl der Experimente, bei
hoher Anzahl von Faktoren und Auspr?gungen
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 120
Simulation
ModellRealit?t
Teilfaktorielle Versuchsplanung
Unvollst?ndige (teilfaktorielle) Versuchspl?ne machen vom Pareto-Prinzip
Gebrauch:
80 % der Effekte werden von 20 % der Einflüsse verursacht
Design of Experiments (DoE)
Ziel von DoE ist es, die Zahl der Experimente, die zur
Bestimmung des Einflusses von Parametern auf ein untersuchtes
Qualit?tsmerkmal erforderlich sind, auf ein Minimum zu
begrenzen.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 121
Simulation
ModellRealit?t
Versuchsplan nach Shainin
1. Vorauswahlverfahren:
Extraktion der Haupteinflussgr??en
2. Variablensuche:
Durchführung von zwei Versuchen unter "Worst-Case"- und "Best-Case"-
Bedingungen aller Haupteinflussgr??en. Danach Versuchsdurchführung bei
nur einem ge?nderten Faktor nach Best-Case- / Worst-Case-Methode. Nach
Auswertung Isolierung der tats?chlich wichtigen Variablen.
3. Vollfaktorieller Versuch
Mit den übrig gebliebenen Variablen wird ein vollfaktorieller Versuchsplan
erstellt
4. Streudiagramme
In diesem Schritt wird eine Variablenmodifikation sekund?rer Einflussgr??en
durchgeführt
5. Proze?vergleich:
Best?tigung der Verbesserung im Vergleich zum Vorzustand
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 122
Simulation
ModellRealit?t
Durchführung & Auswertung
Nach der Vorbereitung und Planung wird die Simulation
durchgeführt und ausgewertet. Dieser Prozess l?uft iterativ, bis
die erhaltenen Ergebnisse den Erwarteten entsprechen.
Visualisierung der Simulation:
? Betrachtung des Systems w?hrend der
Simulation
? Einfache Darstellung der
Zusammenh?nge
? Gutes Kommunikationsmittel
Auswertung der Simulationsdaten:
? übersichtliche Darstellung der
Simulationsergebnisse
? Weglassen von unwichtigen Daten
? Konzentration auf wesentliche
Simulationsziele
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 123
Simulation
ModellRealit?t
1.5.5 Simulationstechnologien
1.5.5 Simulationstechnologien
? 2004 itm 1 – 124
Simulation
ModellRealit?t
Simulationstechnologien: Ablaufsimulation
Mit Ablaufsimulationen werden Abl?ufe von Prozessen (technische,
wirtschaftliche ...) nachgebildet. Dabei ist vor allem die Reihenfolge
sowie die Zeitanforderungen der Abl?ufe interessant.
Ziel der Ablaufsimulation ist in erster Linie die Funktionsauslegung,
-optimierung, der Funktionsnachweis (Funktionstests) und
Risikominimierung.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 125
Simulation
ModellRealit?t
Simulationstechnologien: 3D-Kinematiksimulation
Die 3D-Kinematiksimulation dient der Analyse und Optimierung von
Bewegungsabl?ufen beispielsweise von Komponenten eines
Produktionssystems.
Ziel ist Test und Optimierung von geometrischen Auslegungen und
Bewegungsabl?ufen und Detektierung und Vermeidung von Kollisionen.
Die Hauptanwendungsgebiete sind in der Produktentwicklung zu sehen.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 126
Simulation
ModellRealit?t
Simulationstechnologien: FEM Simulation
FEM-Simulation eignet sich zum Nachbilden der physikalischen
Eigenschaften von Werkstoffen. Dadurch ist es beispielsweise m?glich,
die mechanische Beanspruchung oder das Schwingungsverhalten
einzelner Bauteile bzw. ganzer Baugruppen am Rechner zu analysieren.
Neben mechanischen Prozessen k?nnen auch thermische oder
str?mungsmechanische Prozesse nachgebildet werden.
FEM Simulation wird als etabliertes Berechnungswerkzeug im Rahmen
der Produktentwicklung, in der Regel für Werkstoffuntersuchungen und
geometrischen Auslegungen von Mechanikkomponenten eingesetzt.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 127
Simulation
ModellRealit?t
Simulationstechnologien: Mehrk?rpersimulation
Typische Anwendungsfelder der Mehrk?rpersimulation sind:
? Durchführung von Stabilit?tsuntersuchungen in Mehrk?rpersystemen
? Analyse und Optimierung von Starrk?rperbewegungen.
? Ermittlung von Kr?ften und Momenten in Koppelstellen.
? Messung von Wegen, Geschwindigkeiten und Beschleunigungen.
? Berechnung elastischer Bauteilverformungen in Folge der
Bewegungsdynamik der Komponente.
Mehrk?rpersimulation wird eingesetzt, um das dynamische Verhalten,
d.h. die Starrk?rperbewegungen sowie das Schwingungserhalten, von
technischen Systemen zu analysieren.
1.5 Simulation
? 2004 itm 1 – 128
Simulation
ModellRealit?t
einige weitere Simulationstechnologien
? Computational Fluid Dynamics (CFD) (siehe Teil 2)
? Finite Differenzen Verfahren (siehe Teil 2)
? Finite Volumen Verfahren (siehe Teil 2)
? Nodale Netze
Nodale Netze bestehen aus einer Menge von Massepunkten und einer Menge von
dazwischen aufgespannten Verbindungselementen. Ein Verbindungselement wird
beschrieben durch seine Kraftfunktion. K?rper werden als Punkte dargestellt die,
durch Geraden verbunden, eine Oberfl?che erzeugen.
? ...
Folie 1
Realit?t Modell
Simulation
Vorlesung
Modellbildung und
Simulation
Teil 2. Modellbildung und Simulation in der
Thermo-Fluiddynamik
o. Prof. Dr.-Ing. habil. R. Schilling
Folie 2
Realit?t Modell
Simulation
Folie 3
Realit?t Modell
Simulation
Folie 4
Realit?t Modell
Simulation
Modellbildung und Simulation in der Thermo-Fluiddynamik
- Inhalt -
2.1 Allgemeine Einführung
2.1.1 Zusammenhang zwischen Realit?t, Modell und Simulation
2.1.2 Beziehung zwischen Realit?t, Modell und Simulation
2.1.3 Klassifizierung der Modelle
2.2 Theoretische Grundlagen der Thermo-Fluiddynamik
2.2.1 Integrale Aussagen für durchstr?mte Systeme mit Energieaustausch
2.2.2 Differentielle Aussagen für durchstr?mte Systeme mit Energieaustausch
2.2.3 Analogie zur Punktmechanik
2.2.4 Wesentliche Kennzahlen der Thermo-Fluidmechanik
2.2.5 Modelle zur Berechnung von 3D Str?mungs- und Temperaturfeldern
2.3 Modellbildung am Beispiel eines Flugtriebwerkes
2.3.1 Systemanalyse
2.3.2 Prozessanalyse
2.3.3 Zusammenfassung System- und Prozessanalyse
2.3.4 Integrale Beschreibung der Komponenten
2.3.5 Differentielle Beschreibung der Prozesse
2.4 Simulation
2.4.1 Finite Approximation auf orthogonalen Netzen
2.5 Beispiele numerischer Simulationen
2.6 Anwendungen
Folie 5
Realit?t Modell
Simulation
2.1 Allgemeine Einführung
2.1.1 Zusammenhang zwischen Realit?t, Modell und Simulation
2.1.1.1 Allgemeine Begriffsdefinitionen
f Realit?t und System
? Realit?t: Bezeichnung für die in der Wirklichkeit ablaufenden
Vorg?nge, d.h. hier der reale thermo-fluiddynamische Prozess.
? System: Ein abgegrenztes Denkmodell, das eine definierte Funktion und
Eigenschaft besitzt und die Ausgangsgr??en als Funktion der
Eingangsgr??en beschreibt. Dabei kann ein System aus mehreren
Elementen bestehen, die miteinander wechselwirken, d.h.
rückgekoppelt sind, s. Teil "Allgemeine Einführung in die
Modellbildung und Simulation" (Prof. Bender).
Folie 6
Realit?t Modell
Simulation
2.1.1.1 Allgemeine Begriffsdefinitionen
f Systemkenntnis in der Thermo-Fluiddynamik
? Grunds?tzlich hoher Wissenstand durch integrale und differentielle Beschreibungen
1 Integrale Betrachtung
Physikalisch sinnvolle Ans?tze und Bestimmung der Koeffizienten im
Experiment, z.B. Druckverlust und W?rmeübergang in einem durchstr?mten Kanal
1. Druckverlust ?p
v
?p = Druckdifferenz [N/m
2
]
ξ = Verlustzahl [-]
ρ = Dichte [Kg/m
3
]
c
m
= mittlere Geschwindigkeit [m/s]
2. W?rmestromdichte q α = W?rmeübergangszahl [Watt/m
2
K]
T
m
= Temperatur in der Kanalmitte [K]
T
w
= Wandtemperatur [K]
q = W?rmestromdichte [W/m
2
]
2
2
mv
cp ??=?
ρ
ξ
)(
wm
TTq ?=α
Folie 7
Realit?t Modell
Simulation
2.1.1.1 Allgemeine Begriffsdefinitionen
f Systemkenntnis in der Thermo-Fluiddynamik
? Grunds?tzlich hoher Wissenstand durch integrale und differentielle Beschreibungen
2 Differentielle Betrachtung
Die Erhaltungsgleichungen für die Masse, den Impuls und die Energie zur
Bestimmung des 3-dimensionalen und turbulenten Dichte-, Geschwindigkeits- und
Temperaturfeldes bilden zusammen mit der Zustandsgleichung für den Druck
p(ρ,T) und den Stoffgesetzen ein System von 8 Gleichungen.
Die 5 differentiellen Erhaltungsgleichungen sind i.a. nicht analytisch, sondern nur
numerisch l?sbar. Numerische L?sungen technisch relevanter Problemstellungen
der Thermo-Fluiddynamik lassen sich bis auf weiteres nur unter vereinfachten
Annahmen gewinnen, z.B. die Beschreibung der sehr komplexen Struktur von
Str?mungen durch relativ einfache Turbulenzmodelle.
Dafür stehen inzwischen leistungsf?hige Software-Programme von kommerziellen
und universit?ren Anbietern zur Verfügung.
Verschiedene thermo-fluiddynamische Prozesse, wie z.B.
? Mehrphasenstr?mungen mit und ohne Phasenwechsel
? Siedevorg?nge
k?nnen jedoch noch nicht mit ausreichender Genauigkeit berechnet werden.
Folie 8
Realit?t Modell
Simulation
2.1.1.2 Begriffsdefinition des Modells
Modell: Ein Modell soll die Struktur eines definierten Systems m?glichst
realit?tsnah abbilden. Es enth?lt m?glichst alle Informationen über ein
System, in dem die Elemente und Relationen in ver?nderter Weise
dargestellt werden, so da? eine experimentelle Manipulation der
abgebildeten Strukturen und Zust?nde m?glich ist.
Beispiele von Modellen: ? Mechanische Modelle in der Versuchstechnik
Geometrisch verkleinerte/vergr??erte Modelle im Windkanal
- Flugzeuge
- Fahrzeuge
- Geb?ude
- Turbomaschinen
? Modelle in der Thermo-Fluiddynamik
- Navier-Stokes Gleichungen
- Stokes' sche Hypothese
? Turbulenzmodelle
- Anpassung der Modellkonstanten an das Problem
Folie 9
Realit?t Modell
Simulation
2.1.1.3 Begriffsdefinition der Simulation
Simulation: Die Simulation stellt die Nachbildung eines definierten Systems oder
realen Prozesses mit Hilfe eines Modells und das Experimentieren mit
dem verwendeten Modell dar, s. Teil "Allgemeine Einführung in die
Modellbildung und Simulation" (Prof. Bender).
Beispiele von Simulationen: ? a priori unbekannte Prozesse
? Erster Wiedereintritt eines Raumfahrzeuges in die Erdatmosph?re
? Erste Mondlandung
? Durchgang eines Kernreaktors
? Planung sehr teurer Validierungsexperimente
? im Prinzip bekannte Prozesse
? Flugsimulator
? Aerodynamik der Flugzeuge, Fahrzeuge und Geb?ude
? Str?mung durch Turbomaschinen
? Versuchstechnik
- Windkan?le
- Prüfst?nde
Folie 10
Realit?t Modell
Simulation
2.1.2 Beziehung zwischen Realit?t, Modell und Simulation
2.1.2.1 Modellieren
f Vereinfachung bzw. Idealisierung
? Reduzierung der gro?en Vielfalt an Einflu?gr??en bzw. Systemparameter auf eine
z.Zt. beherrschbare Anzahl.
Beispiel: Optimierung der thermo-fluiddynamischen sowie aero-akustischen
Eigenschaften eines Flugzeugtriebwerks.
f Wahl des Modelltyps
? Abh?ngigkeit von der Zielsetzung bzw. Verwendungszweck und von bestehenden
Ressourcen.
- Versuchseinrichtungen
- Computer- Hardware
- Personal
Folie 11
Realit?t Modell
Simulation
2.1.2.2 Implementieren des Modells
Das entwickelte abstrahierte Modell der Realit?t kann nicht direkt in eine ausführbare Form
überführt werden:
? Mechanische Modelle müssen unter Einhaltung der ?hnlichkeitsforderungen
erstellt werden.
? Numerische Simulationsmodelle müssen problemorientiert erstellt und eventuell
in ein Gesamtsystem integriert werden, z.B.:
- Integration verschiedener Turbulenzmodelle.
- Hinterlegen verschiedener Randwert-Formulierungen.
Folie 12
Realit?t Modell
Simulation
2.1.2.2 Experimentieren mit dem Modell
f Experimentieren: Systematische Variation der freien Modellparameter und
eingehenden Randbedingungen zum Zwecke wissenschaftlicher
Analysen.
f Validieren: Bewertung der Simulationsergebnisse im Vergleich mit der
Realit?t.
f Kalibrieren: Anpassen der Modellparameter an die Realit?t, z.B. Konstanten
des Turbulenzmodells.
f Sensitivit?tsanalyse: Analyse des Einflusses von Eingangsdaten, Modellparametern
und Randbedingungen auf die Ausgangsgr??en liefert die
unterschiedliche Gewichtung der Einflu?parameter.
Realit?t
Simulation
Modell
Modellieren
Experimentieren
Implementieren
Folie 13
Realit?t Modell
Simulation
2.1.3 Klassifizierung der Modelle
f Verwendungszweck
? Gestaltungsmodelle : CFD-Aided Design, z.B. von Beschaufelungen.
? Prognosemodelle : Numerischer Prüfstand, z.B. für Flugtriebwerke.
? Erkl?rungsmodelle : Numerische Str?mungsanalyse mit Hilfe von CFD
(Computational Fluid Dynamics) oder Numerische
Aero-Akustik (CAA).
? Schulungsmodelle : Flugsimulator
Virtual Reality
? Optimierungsmodelle : Formoptimierung von Bauteilen hinsichtlich
- thermo-fluiddynamischer
- aero-akustischer
- strukturdynamischer
Eigenschaften (Multi-Physics Optimierung).
Folie 14
Realit?t Modell
Simulation
2.1.3 Klassifizierung der Modelle
f Untersuchungsmethode und Abbildungsmedium
Immaterielle --------- Modelle --------- Materielle
? Formale Modelle ? Ma?st?bliche Modelle
- Mathematische Modelle - Versuchsmodelle
1 analytische ? Symbolische Modelle
2 numerische Verdichter
? Grafische Modelle Turbine
1 Verkleinerte
Modellmaschinen-
darstellungen
Die mathematischen Modelle bestehen in der Thermo-Fluiddynamik, von wenigen Ausnahmen
abgesehen, im wesentlichen aus rein numerischen Modellen. Diese sind i.d.R. dynamisch, da sie
zeitlich ver?nderliche Prozesse beschreiben müssen, sowie diskret-deterministisch, da sie in Zeit und
Raum diskrete und hinsichtlich der Eingaben eindeutige Systemantworten liefern.
Folie 15
Realit?t Modell
Simulation
2.2 Theoretische Grundlagen der Thermo-Fluiddynamik
2.2.1 Integrale Aussagen für durchstr?mte Systeme mit Energieaustausch
f Massenerhaltung
Die zeitliche ?nderung der Masse m,
d.h. ist konstant.
A = Fl?che normal zur Str?mung [m
2
]
c = mittlere Geschwindigkeit [m/s]
f Impulserhaltung
Die zeitliche ?nderung des Impulses I ist gleich
der Summe aller angreifenden Kr?fte.
F
p
= Druckkraft = p
.
A
n
F
R
= Reibungskraft = τ
.
A
t ;
F
G
= Gewichtskraft = m
.
g = meist vernachl?ssigbar
cAm ρ=
?
E
A
?
m
?
m
?
=
m
P
a
W
?
=
m
Q
q
h
tA
h
tE
GRPi
FFFF
dt
dI
++=∑=
???
==
A
E mmm
)(Newton
dn
dc
μτ =
cmI ?=
Folie 16
Realit?t Modell
Simulation
2.2.1 Integrale Aussagen für durchstr?mte Systeme mit Energieaustausch
f Energieerhaltung
Die Summe aller über die Systemgrenzen pro Zeiteinheit ausgetauschten spezifischen
Energien ist gleich Null.
h
t
= spezifischer Totalenthalpiestrom = h + c
2
/2
oder h = statischer Enthalpiestrom =
s = spezifische Entropie
∫∫
+ Tds
dp
ρ
0=?++
tAtE
hqah
qahhh
ttEtA
+=?=?
Folie 17
Realit?t Modell
Simulation
2.2.2 Differentielle Aussagen für durchstr?mte Systeme mit Energieaustausch
Voraussetzung: Fluid mit druck- und temperaturabh?ngigen Stoffwerten
f Gleichungssystem
() () ()0=
?
?
+
?
?
+
?
?
+
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w
z
v
y
u
xt
ρρρ
ρ
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uv
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yx
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ρρρ
μμμ
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ρ
ρρρ
μμμ
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?
ρ
2
2
2
Impulserhaltung :
Kontinuit?t :
Energiegleichung :
Ideale Gasgleichung :
vp
ccRTRp ?=??= ;ρ
Stoffgesetze :
()
ρ
μ
ννν =? mitTTp ),(
()TTp λλ ?),(
., constcc
vp
?
Fazit: Numerische L?sung ist au?erordentlich aufwendig und kompliziert !
?
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c
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λλλμ
?
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?
ρ
Folie 18
Realit?t Modell
Simulation
2.2.2 Differentielle Aussagen für durchstr?mte Systeme mit Energieaustausch
f Randbedingungen
Aus der unendlichen Vielfalt m?glicher L?sungen filtern die Randbedingungen für das
Str?mungs- und Temperaturfeld eine eindeutige L?sung heraus.
? Str?mungsfeld
- Haft- und Undurchl?ssigkeit an W?nden
c
t,W
= 0 und c
n,W
= 0
- Druckextrapolation
? Temperaturfeld
1 Adiabate W?nde q = 0
2 Diabate W?nde q = 0, T
W
gegeben
λ
Fl
= W?rmeleitzahl des Fluids
α = W?rmeübergangszahl vom Fluid zur Wand
?
?
?
?
?
?
→
pc ,
0=
W
dn
dp
t
n
T
m
T
W
c(n)
W
a
nd
q > 0 da T
W
> T
m
0=
W
dn
dT
)(.
mW
W
Fl
TTqbzw
dn
dT
q ??=??=→ αλ
Folie 19
Realit?t Modell
Simulation
2.2.3 Analogie zur Punktmechanik
? Punktmechanik betrachtet einen Massenpunkt m
Im Falle einer Bewegung mit der Geschwindigkeit u besitzt dieser den Impuls I:
I = m
.
u
Die ?nderung des Impulses pro Zeit erfordert eine Kraft F
I
:
Für die auf das endliche Volumen des Massepunktes bezogene Kraft f=F/V erh?lt
man die Impulskraft, die gleich der Summe aller an der Masse angreifenden
Kr?fte ist:
? Die Fluidmechanik betrachtet ein Kontinuum mit der spezifischen Masse m/V, d.h. der
Dichte ρ = m/V, für die Erhaltungss?tze in differentieller Form abgeleitet werden. Die
Analogie soll am Beispiel der ersten Navier-Stokes Gleichung in 2D-Form für ρ = const.
aufgezeigt werden:
()um
dt
d
F
I
?=
()
dt
du
fu
dt
d
f
iI
ρρ ==?=
∑
Folie 20
Realit?t Modell
Simulation
2.2.3 Analogie zur Punktmechanik
mit dem totalen Differential für die Geschwindigkeitskomponente u
erh?lt die erste NS-Glg. eine analoge Form wie die Impulsgleichung in der Punktmechanik
? Interpretation der spezifischen Druck- und Reibungskraft
?
?
?
?
?
?
?
?
+?+?=
?
?
?
?
?
?
?
?
?+?+?
2
2
2
2
y
u
x
u
x
p
y
u
v
x
u
u
t
u
?
?
?
?
μ
?
?
?
?
?
?
?
?
ρ
f
p
f
R
y
u
v
x
u
u
t
u
t
y
y
u
t
x
x
u
t
u
dt
du
?
?
+
?
?
+
?
?
=
?
?
?
?
+
?
?
?
?
+
?
?
=
u v
∑
=+=
iRp
fff
dt
du
ρ
2
2
)(
)(
y
u
ylL?nge
ungSchubspann
V
A
V
F
f
x
p
lL?nge
renzDruckdiffe
V
Ap
V
F
f
n
tR
R
t
n
p
p
?
?
=
?
?
==
?
==
?
?
?==
??
==
μ
ττ
p
y,v
x,u
A
n
= l
n
.
1
A
t
= l
t
.
1
τ
V= l
n
.
l
t
.
1
Folie 21
Realit?t Modell
Simulation
2.2.4 Wesentliche Kennzahlen der Thermo-Fluidmechanik
f Ableitung am Beispiel der 2D – NS Gleichungen für inkompressible Fluide und
verschwindende Dissipationsw?rme ρ = const. ; φ = 0
Der Vergleich der Impulsgleichungen mit der Energiegleichung zeigt, da? der
Faktor a = λ/ρc
p
die gleiche Dimension hat wie die kinematische Viskosit?t υ. Die
Stoffgr??e a wird als Temperaturleitzahl bezeichnet. Für υ = a sind die Str?mungs-
und Temperaturfelder ?hnlich.
f Normierung der Gleichungen
Um nicht für jede Kombination von Stoffwerten, Geschwindigkeiten und Abmessung
jeweils eine L?sung berechnen zu müssen, werden die Gleichungen mit geeigneten
Referenzgr??en normiert.
?
?
?
?
?
?
?
?
+?=?+?+
?
?
?
?
?
?
?
?
+?+?=?+?+
?
?
?
?
?
?
?
?
+?+?=?+?+
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
1
1
y
T
x
T
cy
T
v
x
T
u
t
T
y
u
x
v
y
p
y
v
v
x
v
u
t
v
y
u
x
u
x
p
y
u
v
x
u
u
t
u
p
?
?
?
?
ρ
λ
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
υ
?
?
ρ?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
υ
?
?
ρ?
?
?
?
?
?
Folie 22
Realit?t Modell
Simulation
2.2.4 Wesentliche Kennzahlen der Thermo-Fluidmechanik
f Normierung der Gleichungen
Das Einsetzen in die Differentialgleichungen liefert z.B. für
Insgesamt erh?lt man für die 1. NS- und Energiegleichung eingesetzt
lll
0
0000
;;
;;;
uty
Y
x
X
T
T
p
p
P
u
v
V
u
u
U
?
===
=Θ===
τ
2
2
2
0
2
0
X
Ta
x
T
aund
X
U
U
u
x
u
u
?
Θ??
=>
?
?
?
?
=>
?
?
ll
?
?
?
?
?
?
?
?
?
Θ?
+
?
Θ??
=
?
Θ??
+
?
Θ??
+
?
Θ??
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
??
+
?
?
?=
?
?
+
?
?
+
?
?
2
2
2
2
2
0000000
2
2
2
2
2
00
2
0
2
0
2
0
YX
Ta
Y
V
uT
X
U
uTuT
Y
U
X
Uu
X
Pp
Y
U
V
u
X
U
U
uUu
llll
lllll
τ
υ
ρτ
Folie 23
Realit?t Modell
Simulation
2.2.4 Wesentliche Kennzahlen der Thermo-Fluidmechanik
f Normierung der Gleichungen
und durch den Faktor bzw. dividiert
f Dimensionslose Kennzahlen
Durch die Normierung erh?lt man die folgenden dimensionslosen Kennzahlen eines thermo-
fluiddynamischen Problems:
1 Euler-Zahl
2 Reynolds-Zahl
3 Peclet-Zahl
Die Peclet-Zahl l?sst sich auch über das Produkt der Reynolds-
und Prandtl Zahl Pr darstellen: Pe = Re
.
Pr mit Pr = υ/a
?Θ
?
=
?
Θ?
+
?
Θ?
+
?
Θ?
?
?
+
?
?
?=
?
?
+
?
?
+
?
?
0
0
2
0
0
u
a
Y
V
X
U
U
uX
P
u
p
Y
U
V
X
U
U
U
l
l
τ
υ
ρτ
a
u
T
c
A
ATu
T
A
Tmc
ngW?rmeleitu
portW?rmetranskonv
a
u
Pe
u
A
u
uA
A
um
tibungskraf
raftTr?gheitsku
u
p
uA
Ap
um
Ap
raftTr?gheitsk
Druckkraft
u
p
Eu
p
p
o
l
ll
l
l
l
l
l
?
=
??
=
??
==
?
=
==
?
?
===
=
?
=
?
?
===
?
?
?
0
0
00
2
0
0
0
0
0
2
000
2
0
0
2
0
2
0
0
.
Re
Re
ρ
λ
λ
υ
ρυ
ρ
τυ
ρρρ
( )l/
2
0
u ()l/
00
Tu
Folie 24
Realit?t Modell
Simulation
2.2.4 Wesentliche Kennzahlen der Thermo-Fluidmechanik
Dagegen muss die Nusselt-Zahl Nu aus der Randbedingung abgeleitet werden, wonach die
W?rmeleitung gleich dem W?rmeübergang an einer Wand ist.
4 Nusselt-Zahl
ngW?rmeleitu
angW?rmeüberg
Nu =
?
=
λ
α l
?Θ??=
?
Θ?
??
??=??=
?
?
??
0
0
)(
T
Y
T
TTT
y
T
W
mW
W
αλ
ααλ
l
λ
α l?
=
?Θ
?
Θ?
?
W
Y
T
y
T(y)
0<
?
?
y
T
Folie 25
Realit?t Modell
Simulation
2.2.4 Wesentliche Kennzahlen der Thermo-Fluidmechanik
f Folgerung für die Simulation
? Durch die Normierung des Problems kann bei geometrischer ?hnlichkeit und bei gleichen
thermischen Randbedingungen, Nu = const., die Anzahl von Parametern von 8 auf 3 reduziert
werden.
Normierung
dimensionsbehaftet Betrachtung dimensionslose Betrachtung
Basisgr??en ?hnlichkeitskennzahlen
Str?mungs- und Temperaturfeld
, u
o
, p
0
, T
0
Stoffwerte
ρ, υ, λ, c
p
? Bei gegebenen Kennzahlen (Eu, Re, Pe) und Randbedingung (Nu) erh?lt man eine L?sung
in dimensionsloser Form, die auf beliebige Kombinationen von Basisgr??en umgerechnet
werden kann.
a
u
uc
Pe
u
u
p
Eu
p
l
l
l
?
=
???
=
=
=
0
0
0
2
0
0
Re
λ
ρ
υ
ρ
l
Folie 26
Realit?t Modell
Simulation
2.2.4 Wesentliche Kennzahlen der Thermo-Fluidmechanik
f Folgerung für die Modellierung bzw. Versuchstechnik
? Will man ein Problem z.B. in einem um den Faktor 2 verkleinerten Ma?stab experimentell
untersuchen, dann gilt für die einzustellenden Geschwindigkeiten und Drücke:
Re: u
0
= Re
.
υ/
Pe: u
0
= Pe
.
a/
Eu: p
0
= Eu
.
ρu
0
2
Fazit: Die Versuchseinrichtung mu? mit der doppelten Geschwindigkeit und dem
4-fachen Druck betrieben werden !
? Wollte man z.B. die Eigenschaften eines ganzen Flugzeugs beim Landevorgang im
Windkanal im Ma?stab 1:2 unter Wahrung der Re-?hnlichkeit untersuchen, dann mü?ten je
nach Blasquerschnitt ca. 500 MW Str?mungsleistung erzeugt werden.
Deshalb werden die Versuche bei tiefen Temperaturen, υ ~ T
3/2
, und reduzierten
Geschwindigkeiten, P ~ u
0
3
, gefahren, die sich wie folgt berechnen lassen:
aber immer noch relativ hohe Betriebskosten
durch Kühlung und Wartung !
u
0
~ 1/ ; identische Aussagen
p
0
~ 1/
3
2
0
/2.1
800
/100
mKg
mA
smu
=
?
?
ρ
MWAuP 500
2
3
0
?=
ρ
zu hohe Betriebskosten !
KTT
T
T
l
u
M
20;)(
Re
000
2
3
0
0
0
==
?
?
?
?
?
?
?
?
??≈
υυ
υ
l
l
l
2
l
Folie 27
Realit?t Modell
Simulation
2.2.5 Modelle zur Berechnung von 3D Str?mungs- und Temperaturfeldern
f Direkte Numerische Simulation (DNS)
? Entspricht bis auf Rundungsfehler der exakten L?sung der Navier-Stokes Gleichungen.
? Wegen des extrem hohen Rechenaufwands bis auf weiteres nicht zur L?sung technischer
Problemstellungen anwendbar.
genaueste Modellierung
f Large Eddy Simulation (LES)
? Berechnung der gro?en Wirbel und Modellierung der kleinen Eddies.
? Ist in ca. 5-10 Jahren zur L?sung technischer Probleme anwendbar.
Problem: Wandbehandlung
f Simulation mit den zeitlich gemittelten Navier-Stokes Gleichungen
? Inkompressible Fluide: Reynolds-Averaged Navier Stokes-Gleichungen (RANS)
? Kompressible Fluide : Favré-Mittelung
? Durch die Mittelung entstehen scheinbare Spannungen, die turbulenten Spannungsterme,
die mit Hilfe von Modellgleichungen beschrieben werden.
Problem: Turbulenzmodellierung
Folie 28
Realit?t Modell
Simulation
2.2.5 Modelle zur Berechnung von 3D Str?mungs- und Temperaturfeldern
2.2.5.1 Numerische Verfahren zur L?sung der Partiellen Differentialgleichungen
Zur numerischen L?sung der PDG werden die Differentiale durch finite Approximationen
ersetzt, mit Hilfe von:
- Finite Differenzen Verfahren
- Finite Volumen Verfahren
- Finite Elemente Verfahren
Diese Approximationen enthalten Abbruchfehler, die bei Verfahren 2.ter Ordnung mit der
Maschenweite ? quadratisch kleiner werden. Für ? -> 0 konvergiert die numerische L?sung
asymptotisch gegen einen Grenzwert, der nicht exakt gleich der mathematischen L?sung der
PDG ist, sondern nur angen?hert.
{} PDGderL?sungexakteMathemPDGderL?sungNumerische .lim
0
?
→?
Folie 29
Realit?t Modell
Simulation2.2.5 Modelle zur Berechnung von 3D Str?mungs- und Temperaturfeldern
2.2.5.2 Problematik bei der Numerischen Simulation
f Wahl eines geeigneten Turbulenzmodells
Durch die Einführung zeitlicher Mittelwerte in die origin?ren Navier-Stokes Gleichungen
sowie in die Energiegleichung erh?lt man rein formal Zusatzterme, die mit Hilfe von
problemorientierten Turbulenzmodellen
beschrieben werden müssen.
Somit muss zur L?sung eines thermo-fluiddynamischen Problems erstens ein geeignetes
Turbulenzmodell ausgew?hlt und dieses dann anhand der Realit?t bzw. m?glichst genauer
Messung einer
Validierung und ggf. Kalibrierung
unterzogen werden.
Danach kann dann das technische Problem im Rahmen der erfolgten Modellbildung mit Hilfe
eines validierten und ggf. kalibrierten numerischen Verfahrens simuliert werden.
Folie 30
Realit?t Modell
Simulation
2.2.5.2 Problematik bei der Numerischen Simulation
f Komplexit?t technischer Systeme
Technische Systeme der Thermo-Fluiddynamik sind meist so komplex, da? sie in ihrer
Gesamtheit nicht, bzw. noch nicht, erfasst werden k?nnen, wie z.B.
- Flugzeugumstr?mung einschlie?lich der Durchstr?mung der Triebwerke
- Fahrzeugumstr?mung einschlie?lich der Motor- und Innenraumbelüftung
- Wasserkraftanlage einschlie?lich der Durchstr?mung der Turbinen
Deshalb bildet man für die experimentellen und/oder numerischen Untersuchungen ein
Modell der Wirklichkeit. Dabei erfolgt die Modellbildung so, da? die wesentlichen
physikalischen Ph?nomene erfasst und die für die jeweilige Problemstellung unwesentlichen
vernachl?ssigt werden.
Folie 31
Realit?t Modell
Simulation
2.2.5.3 Modellbildung
? Unterteilung komplexer technischer Systeme in eine Anzahl beherrschbarer Teilsysteme
unter Berücksichtigung der ?Schnittbedingungen“
? Beschreibung des thermo-fluiddynamischen Prozesses auf verschiedenen Leveln, z.B.
? instation?r – station?rer Prozess
? Dimensionen 3D – 1D
? thermo-fluiddynamisches Modell
Folie 32
Realit?t Modell
Simulation2.2.5.4 Unterteilung eines komplexen technischen Systems
f Beispiel der Flugzeugumstr?mung
Trennung der Triebwerke von den Tragfl?chen unter Vernachl?ssigung der
Wechselwirkung und Untersuchung eines Triebwerkes im Original oder in einem
verkleinerten Modell auf dem Prüfstand.
Isolierte Untersuchungen an den Komponenten auf einem gesonderten
Prüfstand, d.h. Fan, Verdichter, Turbinen und Brennkammer, unter
Vernachl?ssigung der Wechselwirkung zwischen den Komponenten.
Isolierte Untersuchung z.B. der Hochdruckstufe des
Verdichters auf einem speziellen Prüfstand unter
Vernachl?ssigung der Stufenwechselwirkung.
Isolierte Untersuchung des am h?chsten belasteten Schnittes
einer axialen Verdichterstufe im Gitterversuch unter
Vernachl?ssigung der Wechselwirkung zwischen den Schnitten.
Folie 33
Realit?t Modell
Simulation2.2.5.4 Unterteilung eines komplexen Systems
f Beispiel der Flugzeugumstr?mung
Trennung der Tragfl?chen vom Rumpf unter Vernachl?ssigung der
Wechselwirkung und Untersuchung der Aerodynamik des Tragflügels
im Original oder in einem verkleinerten Modell im Windkanal.
Isolierte Untersuchung der Aerodynamik
einzelner Profilschnitte unter Vernachl?ssigung
der Wechselwirkung zwischen den Schnitten.
Vereinfachungen bei der Beschreibung eines thermo-fluiddynamischen Prozesses:
1 Einführen eines station?ren Ersatzprozesses.
Vernachl?ssigung der Zeitabh?ngigkeit
2 Betrachtung integraler Aussagen anstelle von differentiellen Betrachtungen.
0=
?
?
t
Folie 34
Realit?t Modell
Simulation2.2.5.4 Unterteilung eines komplexen Systems
3 Betrachtung eines in der Dimension reduzierten Str?mungs- und Temperaturfeldes.
4 Vereinfachung des Prozesses.
1) Vernachl?ssigung der Reibung ν 0
2) Vernachl?ssigung von Temperatureinflüssen T = const.
3) Vernachl?ssigung von Kompressibilit?tseinflüssen ρ = const.
quasi 3D
3D 2 D
1D
In der Thermo-Fluiddynamik muss die Modellbildung somit so erfolgen, dass der
interessierende Prozess unter den physikalisch richtigen Voraussetzungen und
Randbedingungen abl?uft !
Folie 35
Realit?t Modell
Simulation
2.2.5.5 Modellierungsvoraussetzungen
f Einhaltung der ?hnlichkeitsforderungen
1. Geometrische ?hnlichkeit
- im Gro?en Grobabmessungen
- im Kleinen Spalte und Rauhigkeiten
2. Dynamische ?hnlichkeit
? Euler-Zahl
? Reynolds-Zahl
3. ?hnlichkeit des Temperaturfeldes
? Peclet-Zahl
? Nusselt-Zahl
f Einhaltung aller ?hnlichkeitsforderungen führt zur Identit?t !
Erfüllung der wichtigsten (Geometrie, Eu, Pr) und bewu?te Verletzung der
Reynolds-?hnlichkeit, aber:
Re
Modell
> Re
kritisch
;Re
kritisch
= f (Problem)
ν
lc
=Re
2
c
p
Eu
ρ
?
=
aa
c
Pe
υ
=?=
?
= Pr;PrRe
l
λ
α l?
=Nu
Folie 36
Realit?t Modell
Simulation
2.3 Modellbildung am Beispiel eines Flugtriebwerkes
2.3.1 Systemanalyse
> Das Gesamtsystem setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen.
? “ Freischneiden“ der Komponenten aus dem Gesamtsystem.
? Verknüpfung der Komponenten mittels integraler Erhaltungss?tze, z.B.
Massen und Energieerhaltung.
cAmmm
abzu
ρ==
???
;
zg
c
hhhmEEE
tt
abzu ++===
????
2
;;
2
1
2
Folie 37
Realit?t Modell
Simulation
1 Massenerhaltung
2 Energieerhaltung
E
A
??
=
A
E
mm
qahh
tEtA
+=?
0;
2
2
=?
?
?
?
?
?
?
?
?
?+?=? z
c
hh
t
2.3.1 Systemanalyse
f Modell einer Turbomaschinenkomponente – Verdichter
SystemdiabatesqadsTdpv
c
A
E
A
E
AE
;
2
2
∫∫
+=++
?
?
?
?
?
?
?
?
?
→
∫ ∫
+ dsTdpv
E
m
?
tE
h
A
m
?
tA
h
q
?
=
m
P
a
w
Folie 38
Realit?t Modell
Simulation
2.3.1 Systemanalyse
f Massen und Energiestr?me
in den Komponenten eines Flugzeugtriebwerkes.
F
HTHV
NV
NT
SD
BK
112
2
13
21
9
24
0
16
34441
87
5
gesm
?
vm
?
Bm
?
cm
?
vm
?
Tum
?
Brm
?
Tum
?
?h
t,NT
h
u
?h
t,F
?h
t,HT
?h
t,HV
?h
t,NV
SD
Ges cmS
?
=
a
F
a
NT
a
HV
= a
HTa
NV
Folie 39
Realit?t Modell
Simulation
2.3.2 Prozessanalyse
f Betrachtung des thermo-fluiddynamischen Prozesses innerhalb einer Komponente.
?Definition der Ein- und Austrittsbedingungen für die thermo-
fluiddynamischen Gr??en:
Stoffwerte : ρ, υ, c
p
, c
v
, λ
Str?mung : , p, T
→
c
Folie 40
Realit?t Modell
Simulation2.3.2 Prozessanalyse
f Differentielle Beschreibung der Prozesse zwischen Ein- und Austritt
mit Hilfe von Modellvorstellungen.
Reale Zustands?nderung, Polytrope
- Kontinuit?tsgleichung
- Navier-Stokes Gleichungen
- Energiegleichung
- Stoffgesetze
Idealisierte Zustands?nderungen, Isentrope
- Kontinuit?tsgleichungen
- Euler Gleichungen
- Energiegleichung
- Stoffgesetze
1
2
T
T
s
s
A
A
E
E
+
a =
a =
0
2
2
=
?
?
?
?
?
?
?
?
?
c
Folie 41
Realit?t Modell
Simulation
2.3.2 Prozessanalyse
f Differentielle Betrachtung an einem durchstr?mten System.
1. Kontinuit?tsgleichung
zur Bestimmung der Dichte ρ (x,y,z,t)
2. Impulsgleichungen (Navier-Stokes Gleichungen)
zur Bestimmung des Str?mungsfeldes
3. Energiegleichung
zur Bestimmung des Temperaturfeldes T (x,y,z,t)
4. Ideales Gasgesetz
zur Bestimmung des Druckes p (x,y,z,t)
5. Stoffgesetze
ν = ν (T) , λ = λ (T) ,
),,,( tzyxc
→
.constc
p
?
E
A
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
→
T
p
c
cc
vp
λνρ ,,,,
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
→
T
p
c
cc
vp
λνρ ,,,,
E A
- realer Prozess -
Folie 42
Realit?t Modell
Simulation
2.3.3 Zusammenfassung System- und Prozessanalyse
Für Kreislaufberechnungen an einem Triebwerk genügen meist integrale
Betrachtungen, w?hrend für eine thermo-fluiddynamische Analyse das Str?mungs-
und Temperaturfeld mit Hilfe eines numerischen Verfahrens simuliert werden muss.
Dazu muss ein Satz von mindestens 5 partiellen Differentialgleichungen gel?st
werden. Im Falle turbulenter Str?mung kommen noch Gleichungen zur Modellierung
der Turbulenz hinzu.
Folie 43
Realit?t Modell
Simulation
2.3.4 Integrale Beschreibung der Komponenten
f Beispiel Niederdruckverdichter (meist mehrstufig)
- Erh?hung der Totalenthalpie durch Zufuhr von Wellenleistung
- wird von der Niederdruckturbine angetrieben
;,
221 NVttV
hhm Π?>
?
NVtt
ahh +=
221
WFWNTWNV
PPP ?=
?
=
VNVWNV
maP
Folie 44
Realit?t Modell
Simulation
2.3.4 Integrale Beschreibung der Komponenten
f Beispiel Niederdruckverdichter
Diese integrale Betrachtung gilt auch für die Teilsysteme, d.h für die M bzw. N Stufen eines
Verdichters bzw. einer Turbine,
)(
1
LeitradLaufradStufenVerdichter
M
i
+=
∑
=
o
)(
1
LaufradLeitradStufenTurbine
N
j
+=
∑
=
o
sowie für die einzelnen Beschaufelungen, d.h. Laufrad- und Leitradbeschaufelungen. Innerhalb
der Beschaufelungen gilt ferner die Impulserhaltung nach Euler:
222
)(
2
1
2
2
2
1
2
2
2
1
2
2
2121
ccwwuu
crha
ut
?
+
?
?
?
=?=?=
→→
ω
h
21→
?
mit
0
21
t
h
→
? <
>
Laufradbeschaufelungen
> 0 : Verdichter
< 0 : Turbinen
0
21
=?
→
t
h
Leitradbeschaufelungen
Folie 45
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5 Differentielle Beschreibung der Prozesse
f am Beispiel eines Axialverdichters.
> repr?sentative Stufe mit Lauf- und Leitradbeschaufelung:
Folie 46
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5 Differentielle Beschreibung der Prozesse
2.3.5.1 Modellbildung
f Station?re “Ersatz-Str?mung“ und Aufteilung in Teilsysteme.
Ersatz der in der Realit?t stets instation?ren Str?mung durch eine im
Relativsystem station?re, turbulente 3D Str?mung.
Dadurch müssen nicht alle Lauf- und Leitradkan?le sondern jeweils nur ein
repr?sentativer Schaufelkanal betrachtet werden, wodurch sich der
Rechenaufwand wesentlich verringert aber ein Koppelungsmodell La - Lei
ben?tigt wird.
Folie 47
Realit?t Modell
Simulation
axial :
radial :
La
La
Lei
Lei
station?re
Relativstr?mung
station?re
Relativstr?mung
2.3.5 Differentielle Beschreibung der Prozesse
2.3.5.1 Modellbildung
f Aufteilung in Teilsysteme
Folie 48
Realit?t Modell
Simulation
Quasi - 3D Str?mung
> Berechnung einer 3D Str?mung durch Superposition von drei 2D Str?mungen, nach Wu.
Die Str?mungen verlaufen auf verwundenen S1-, S2-, und S3- Fl?chen.
Dieses Modell ist wegen der
wechselweisen Koppelung
sehr rechenintensiv und
deshalb den voll-3D Verfahren
unterlegen.
S1: Blade to Blade
S2: Hub to Shroud
S3: Normalenebene
2.3.5.1 Modellbildung
f Str?mungsmodellierung
Folie 49
Realit?t Modell
Simulation
Dieses Modell wird im Design Prozess wegen der geringen
Rechenzeiten noch immer eingesetzt.
Vereinfachte Q3D-Str?mung
N
.
S1 + S2
m
2.3.5.1 Modellbildung
f Str?mungsmodellierung
Folie 50
Realit?t Modell
Simulation
2D Str?mung
Str?mung auf Zylindermantelfl?chen S1 (r = const.)
2.3.5.1 Modellbildung
f Str?mungsmodellierung
Folie 51
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5.1 Modellbildung
f Str?mungsmodellierung
1D Str?mung (entlang einer repr?sentativen Stromr?hre)
- Stromfadentheorie -
Durch Definition einer repr?sentativen Stromr?hre und konsistenter
Mittelwerte für das Str?mungs- und Temperaturfeld, lassen sich die
differentiellen Erhaltungsgleichungen für die Masse, den Impuls und die
Energie in 3D Form durch Integration über den durchstr?mten Querschnitt
auf eine 1D Schreibweise bringen.
2
1
S
w
1
c
1
u = r ω
Folie 52
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5.2 Formulierung des Randwertproblems
f Umstr?mungsprobleme
Die Systemgrenzen müssen so weit von dem zu untersuchenden Objekt
angenommen werden, da? deren Lage das Ergebnis nicht beeinflussen kann.
Dann gelten an allen Grenzen die selben Randbedingungen.
Umstr?mung eines Profils
0
0
0
0
T
p
w
→
ρ
0
0
0
0
T
p
w
→
ρ
00
0
0
,,, Tpw
→
ρ
00
0
0
,,, Tpw
→
ρ
Folie 53
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5.2 Formulierung des Randwertproblems
f Durchstr?mungsprobleme
Hier sind die Systemgrenzen durch die materiellen R?nder, sowie den Ein- und
Austrittsquerschnitt gegeben. Im Inneren eines durchstr?mten Systems k?nnen
Teilsysteme in Reihen- oder Parallelschaltung auftreten.
Bei parallel geschalteten Teilsystemen sind i. d. R. nur thermische Koppelungen oder
eventuell Fluid-Struktur-Wechselwirkungen zu berücksichtigen.
Bei in Reihe geschalteten Teilsystemen sind die Schnittbedingungen gültig:
0
0
0
0
T
p
w
→
ρ
01
01
0
1
1
TT
pp
ww
>>
?
>>
→
ρ
idealisiertes Triebwerk
T
p
w
→
ρ
TS1 TS2
T
p
w
→
ρ
Eintritt
Austritt
Folie 54
Realit?t Modell
Simulation
ρ
0
, w
0
, p
0
, T
0
r, w
r
Fan
Na
Lei
Stützschaufeln
Bm
?
NVm
?
NV
FA
z, w
z
2.3.5.2 Formulierung des Randwertproblems
f “Freigeschnittene Komponenten“
?Fan des Triebwerks
0
,
),0,0(
,,,,
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
Tp
ww
cc
z
vp
λνρ
FA
zt
vp
Tp
wwww
cc
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
,
),,(
,,,,
?
λνρ
NVE
zt
vp
Tp
wwww
cc
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
,
),,(
,,,,
?
λνρ
=
NVE
Folie 55
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5.2 Formulierung des Randwertproblems
f Beachtung der Wechselwirkungen
- Im Betriebsbereich des besten Wirkungsgrades ist die Rückwirkung des
Niederdruckverdichters NV auf die Str?mung im Fan sehr gering.
Einseitige Koppelung
Fan NV
- Bei dynamischen Last?nderungen k?nnen starke
Rückwirkungen bzw. Wechselwirkungen auftreten,
z.B. instation?re Str?mungsabl?sung an den Schaufeln
und Rückstr?mungen vom NV zum Fan.
Wechselseitige Koppelung
Fan NV
Folie 56
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5.3 Schlussfolgerungen zur differentiellen Beschreibung der Prozesse
? Beim “ Freischneiden“ von Subsystemen aus einem komplexen System bzw. von Komponenten
aus einer Maschine oder Anlage muss geprüft werden, ob signifikante Wechselwirkungen an den
Grenzen der Subsysteme bzw. in den Schnittebenen zwischen den Komponenten vorliegen.
? Im Falle nicht zu vernachl?ssigender Wechselwirkungen in den Grenzen bzw. Schnittebenen
müssen diese modelliert werden, z.B. station?re Rotor-Stator-Wechselwirkung in
Turbomaschinen als Ersatz für die zeitechte, instation?re Str?mungswechselwirkung.
? Falls die Wechselwirkungen sehr stark sind, versagen einfache Koppelungsmodelle; dann
müssen die Systemgrenzen weiter gefasst werden, bis wieder eindeutige, d.h. physikalisch
sinnvolle, Randbedingungen formuliert werden k?nnen.
? Bei vielen thermo-fluiddynamischen Problemstellungen gelangt man deshalb h?ufig erst
dann zu wirklichkeitsnahen Simulationsergebnissen, wenn der Gesamtprozess bzw. die
gesamte Maschine oder Anlage in die Simulation einbezogen wird.
Folie 57
Realit?t Modell
Simulation
2.3.5.4 Zusammenfassung der Abstraktionsstufen zur Beschreibung des
instation?ren 3D turbulenten Str?mungs- und Temperaturfeldes
> Rechenmodelle
? DNS
? LES
? FANS bzw. RANS bei kompressiblen bzw. inkompressiblen Str?mungen
? Turbulenzmodelle
> Modellierung der Zeitabh?ngigkeit
? Instation?r zeitechtes Str?mungs- und Temperaturfeld
? Station?res “ Ersatzstr?mungs- und Temperaturfeld “
> Modellierung der r?umlichen Abh?ngigkeit
? Voll-3D (3D)
? Quasi-3D (Q3D)
?2D
?1D
Folie 58
Realit?t Modell
Simulation
2.4 Simulation
Die Simulation thermo-fluiddynamischer Prozesse erfordert die L?sung eines Systems von
partiellen Differentialgleichungen (PDG) unter Berücksichtigung der Anfangs- und
Randbedingungen. Da eine mathematisch-analytische L?sung in der Regel nicht m?glich
ist, müssen die PDG mittels finiter Approximationen gel?st werden.
2.4.1 Finite Approximation auf orthogonalen Netzen
Das Ersetzen der Differentiale in den PDG durch finite Approximationen führt zu einem
Satz algebraischer Gleichungen, der mit bekannten Algorithmen aufgel?st werden kann.
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
Ersetzen der Differentialquotienten durch Differenzenquotienten. Die Herleitung üblicher
Differenzenformeln erfolgt unter Voraussetzung konstanter Schrittweiten ?x = ?y = ?z =
? mit Hilfe der Taylor-Entwicklung einer Funktion F(x, y, z) mit x = i
.
?x, y = j
.
?y, z =
k
.
?z.
Folie 59
Realit?t Modell
Simulation
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Darstellung im 2D-Fall:
Ein Punkt P(x, y) l??t sich somit überführen
in die Index-Schreibweise P
i, j
:
ji,
P
?iy
?ix
y)P(x,
?
?
?
?
?
?=
?=
P
i,j
y = j y??
x = i x??
i = 1
j = 1
?
?
23456 i53217M = 86504
0
1
4
3
2
Folie 60
Realit?t Modell
Simulation
Die Taylor-Entwicklung einer Funktion F(x) in der Umgebung von P
i
lautet:
)O(?F
3!
?
F
2!
?
F
1!
?
FF
4
i
3
i
2
ii1i
+′′′?±′′?+′?±=
±
f Erste Ableitungen
i
x
f
?
?
? symmetrischer Differenzenquotient O(?
2
)
()
()
()
3
i1i1i
4
i
3
i
2
ii1i
4
i
3
i
2
ii1i
?OF?2FF
?OF
6
?
F
2
?
F?FF
?OF
6
?
F
2
?
F?FF
+′??+=?
+′′′??′′?+′??=
+′′′?+′′?+′?+=
?+
?
+
( )
22
i
1i1i
?lerAbbruchfeh?OF
?2
FF
+′=
?
?
?+
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Ableitung der Differenzenapproximationen.
-
Folie 61
Realit?t Modell
Simulation
f Zweite Ableitungen
i
x
F
2
2
?
?
? symmetrischer Differenzenquotient O(?x
2
)
Eliminieren der ersten und dritten Ableitung
( )
()
2
i
2
1ii1i
4
i
2
i1i1i
?lerAbbruchfehF
?
FF2F
?OF?F2FF
2
?+′′=
+??
+′′?+?=+
?+
?+
O
()
()
4'
ii1i
4'
ii1i
?OF?FF
?OF?FF
+?
?
??
?
+??=
+?
?
+?
?
+?+=
?
+
'''
3
''
2
'''
3
''
2
62
62
ii
ii
FF
FF
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Ableitung der Differenzenapproximationen.
+
Folie 62
Realit?t Modell
Simulation
Modell-Differentialgleichung vom elliptischen Typ
QuelltermSconstCBA
y
F
x
F
CS
y
F
B
x
F
A ==
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
+=
?
?
+
?
?
;,,;
2
2
2
2
FD-Diskretisierung in einem gegebenen Str?mungsgebiet
ij
jijijijijijijijijiji
S
y
FFF
C
x
FFF
C
y
FF
B
x
FF
A +
?
+?
+
?
+?
=
?
?
+
?
?
?+?+?+?+
2
1,,1,
2
,1,,11,1,,1,1
22
22
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Ableitung der Differenzenapproximationen.
Folie 63
Realit?t Modell
Simulation
Ordnen der Terme nach Multiplikation mit ?x
2
:
2
1,
1,
,1
2
,
,1
2
2
2
12
2
xS
y
x
y
x
Cx
B
F
y
x
y
x
Cx
B
F
Cx
A
F
y
x
CF
Cx
A
F
ijji
ji
ji
ji
ji
??=
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+??+
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+?++
+
?
?
?
?
?
?
+??+
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+?+
+
?
?
?
?
?
?
+?+
+
?
+
?
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Ableitung der Differenzenapproximationen.
Folie 64
Realit?t Modell
Simulation
die Differenzengleichung mit den Koeffizienten E
0
bis E
5
51,41,3,12,0,11
EFEFEFEFEFE
jijijijiji
=++++
+?+?
Durch die Diskretisierung wird die L?sung der PDG überführt in die L?sung
eines Systems algebraischer Differenzengleichungen.
Die L?sung kann
erfolgen.
? punktweise
? linienweise
?feldweise
{} =
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+??+
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+?+
?
?
?
?
?
?
+??+?+
?
?
?
?
?
?
+?
+?+?
C
B
FC
B
FC
A
FCFC
A
F
jijijijiji
222
4
2
1,1,,1,,1
Mit ?x= ?y= ? erh?lt man
E
1
E
0
E
2
E
3
E
4
E
5
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Ableitung der Differenzenapproximationen.
Folie 65
Realit?t Modell
Simulation
f Explizite Punktaufl?sung
Punktweise L?sung des Gleichungssystems.
Explizites Aufl?sen der Differentialgleichung nach der Unbekannten im zentralen
Punkt F
i,j
(einfachstes Verfahren).
{}][
1
1,41,3,12,115
0
, +?+?
+++?=
jijijijiji
FEFEFEFEE
E
F
Vor der Aufl?sung werden die folgenden Randbedingungen ( ) gesetzt:
i = 0 F
0,j
= RB
0
‘
; i = M F
M,j
= RB
L
‘
j = 0 F
i,0
= RB
0
‘‘
; j = N F
i,N
= RB
L
‘‘
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Aufl?sung des linearen Gleichungssystems.
Folie 66
Realit?t Modell
Simulation
Die Berechnung erfolgt in allen (M-1) x (N-1) inneren Punkten ( ) des Rechengebietes.
i = 1, 1, M-1
j = 1, 1, N-1
F
ij
=
{}
0
1
E
0 23456 7M=81
0
1
2
3
N=4
x = i
.
?
y = j
.
?
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Aufl?sung des linearen Gleichungssystems.
Folie 67
Realit?t Modell
Simulation
? Implizites Aufl?sen der Differentialgleichungen auf
1. Linien j = const.
2. Linien i = const.
'
,12,0,11
RSFEFEFE
jijiji
=++
+?
{ }
jiji
FEFEERS
,12,115
''
+?
+?=
erfordert jeweils die Aufl?sung einer Tridiagonalmatrix für die unbekannte Funktion
F
k
mit der allgemeinen Indizierung k = i bzw. j von k = 0 bis L.
{ }
1,41,35
'
+?
+?=
jiji
FEFEERS
''
1,4,01,3
RSFEFEFE
jijiji
=++
+?
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Aufl?sung des linearen Gleichungssystems.
f Implizite Linienaufl?sung
Folie 68
Realit?t Modell
Simulation
? Gauss - Elimination
0
1k=0
k=1
k=2
k=L
RSF
2
F
L
F
1
F
0
RB
L
RB
0
0 1L
F
K
k
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Aufl?sung des linearen Gleichungssystems.
Folie 69
Realit?t Modell
Simulation
? Implizite Aufl?sung aller Differentialgleichungen innerhalb des Feldes unter
Berücksichtigung der Randbedingungen mit dem STONE - Algorithmus SIP
Strongly Implicit Procedure
Diese Prozedur l?sst sich nicht nur zur L?sung von 2D-, sondern auch für 3D Probleme
vorteilhaft anwenden. Im Gegensatz zur Gauss Elimination ist SIP ein iteratives
Verfahren, und es eignet sich deshalb auch zur L?sung gro?er algebraischer
Gleichungssysteme, d.h. von thermo-fluiddynamischen Problemen mit einer sehr
gro?en Punktezahl bzw. sehr feinen Netzaufl?sung.
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Aufl?sung des linearen Gleichungssystems.
Folie 70
Realit?t Modell
Simulation
? eindimensionale W?rmeleitungsgleichung
2
2
x
T
a
t
T
?
?
=
?
?
T = Temperatur
a = Temperaturleitzahl
x = Raumkoordinate
t = Zeit
()
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+?
?+
?
?
?
?
?
?
?
+?
=
?
?
?+
+
?+
+
n
jjj
n
jjj
n
j
n
j
x
TTT
x
TTT
a
t
TT
2
11
1
2
11
1
2
1
2
γγ
? Differenzengleichung
bzw. mit
2
x
t
a
?
?
=α
()
nn
j
n
j
n
j
RSTTT =++?
+
?
++
+
1
1
11
1
12 γαγαγα
n + 1 : neu zu berechnende Zeitebene
n : alte bekannte Zeitebene
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Kombiniertes Verfahren für Parabolische Differentialgleichungen.
Folie 71
Realit?t Modell
Simulation
Implizites Aufl?sen eines Gleichungssystems
zur Bestimmung von F
j
n+1
für 1<j<N-1 in der
neuen Zeitebene n+1.
2 Rein implizites Verfahren, γ = 11 Rein explizites Verfahren, γ = 0
Explizites Aufl?sen nach der
Unbekannten F
j
n+1
in der neuen
Zeitebene n+1.
n+1
j-1
j
j+1
n
j
n
??
J=N
j=0
n+1
j-1
j
j+1
n
j
n
??
J=N
j=0
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Kombination von rein expliziten und rein impliziten Verfahren.
Folie 72
Realit?t Modell
Simulation
3 Kombiniertes Verfahren, 0 < γ < 1
Mittelung der rechten Seite (RS) zwischen der alten (n)
und der neuen (n+1) Zeitebene ergibt für γ = 0.5 das
CRANK-NICHOLSON-Schema
n+1
j-1
j
j+1
n
j
n
??
J=N
j=0
2.4.1.1 Finite Differenzen Verfahren
f Kombination von rein expliziten und rein impliziten Verfahren.
Folie 73
Realit?t Modell
Simulation
2.4.1.2 Finite Volumen Verfahren
Integration der in Erhaltungsform geschriebenen Str?mungsdifferentialgleichung über ein
differentiell kleines Volumenelement dV im 3D-Fall, bzw. über ein Fl?chenelement dA im
2D Fall liefert analog zu einem Differenzenverfahren für jeden inneren Punkt eines
Rechengebietes bei bekannten R?ndern je eine algebraische Gleichung.
Die finite Approximation erfolgt erst nach der mathematischen Integration mit Hilfe des
Satzes von GAUSS; deshalb sind FV-Verfahren konservativ und somit genauer als die FD-
Verfahren, bei denen die Differentiale der PDG direkt durch finite Differenzen ersetzt
werden.
> Modellgleichung - 2D Kontinuit?tsgleichung für kompressible Fluide
bzw. allgemeine Schreibweise für die 2D Euler-Gleichungen:
() ()0=?
?
?
+?
?
?
+
?
?
v
y
u
xt
ρρ
ρ
0=
?
?
+
?
?
+
?
?
y
g
x
f
t
q
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
=
→
v
uq
ρ
ρ
ρ
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+=
→
vu
pu
u
f
ρ
ρ
ρ
2
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
=
→
pv
vu
v
g
2
ρ
ρ
ρ
q ist eine Erhaltungsgr??e:
f und g sind die Flüsse:
Folie 74
Realit?t Modell
Simulation
Annahme : sei innerhalb von A konstant und A sei keine Funktion der Zeitq
r
∫∫ ∫∫
=
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
+
?
?
AA
dA
y
g
x
f
dA
t
q
0
r
r
r
A
t
q
dA
t
q
∫∫
?
?
=
?
?
rr
() ()
∫∫∫∫
+=
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
ll
l
rrr
l
rr
r
r
r
dengdenfdA
y
g
x
f
yx
Die L?nge des Normalenvektors entspricht der Fl?che (3D) bzw. der L?nge (2D)
der Zellgrenzlinie auf der er senkrecht steht.
AnteilydNden
AnteilxdNden
yy
xx
?=
?=
;
;
l
rr
l
rr
des Normalenvektors N
r
2.4.1.2 Finite Volumen Verfahren
f Satz von Gauss
? Integration über das finite Volumen bzw. über die finite Zellfl?che A
Folie 75
Realit?t Modell
Simulation
f Diskretisierte PDG
∑∑
==
++
?
?
4
1
4
1 k
ykk
k
xkk
NgNfA
t
q r
r
r
2.4.1.2 Finite Volumen Verfahren
Ermittlung der Flüsse f
k
und g
k
an den Mittelpunkten k = 1, 2, 3, 4 und Bestimmung der
Komponenten des ?u?eren Normalenvektors aus den entsprechen Komponenten des
L?ngenvektors . Die Berechnung erfolgt aus Koordinatendifferenzen. Somit ist
ein FV-Verfahren letztlich auch ein FD-Verfahren.
k
N
→
→
l { }
yx
ll ,
y
x
1
N
r
1y
N
1x
N
2
3
4
1
q
finite Zellfl?che A
xy
yx
N
N
l
l
?=
=
1
→
l
Folie 76
Realit?t Modell
Simulation
2.5 Beispiele numerischer Simulationen
f Modell-Differentialgleichung, Transport-DGL.
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
+=
?
?
+
?
?
+
?
?
2
2
2
2
y
F
x
F
CS
y
F
B
x
F
A
t
F
? Instation?re NS-Gleichung für inkompressible Fluide ρ = const.
A = u, B = v, C = υ = kinematische Viskosit?t; S = Quellterm
1. Impulsgleichung F = u,
2. Impulsgleichung F = v,
x
p
S
?
?
?=
ρ
1
y
p
S
?
?
?=
ρ
1
? 1D W?rmeleitungsgleichung
F = T = Temperatur und A = B = S = 0, d.h. keine Konvektion bzw. kein W?rmetransport
C = a = = Temperaturleitzahl
= 0, d.h. keine Abh?ngigkeit des Temperaturfeldes von der y-Richtung
p
cρ
λ
y?
?
Folie 77
Realit?t Modell
Simulation
2.5 Beispiele numerischer Simulationen
2.5.1 1D W?rmeleitung in einer unendlich ausgedehnten Wand der Dicke d
2
2
x
T
a
t
T
?
?
=
?
?
f Dimensionslose PDG
2
2
Χ?
Θ?
=
?
Θ?
τ
f Anfangs- und Randbedingung
τ < 0 : Θ(Χ,τ) = 0
Χ = 0 : Θ(0,τ) = F(τ)
Χ = 1 : Θ(1,τ) = 0
X
( )
PrRePe
a
Pr
d
at
d
x
TT
TxT
2
ai
a
?=
=
=
=
?
?
=
υ
τ
Χ
Θ
d
i a
y
T
i
T
a
10
T
Wi
T
Wa
Folie 78
Realit?t Modell
Simulation
f Zeitfunktionen F(τ) für die ?nderung der Wandtemperatur Θ(0,τ).
Sprungfunktion : σ(τ)
Sinusfunktion :
{}τ
ω
τ
ω
?
=
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
Pesin
a
d
Pe
a
d
sin
2
2
Θ
Χ
Θ(1,τ) = Θ
a
= 0
τ
10
0
1
Θ(0,τ) = σ(τ)
Θ(Χ, ) ∞
2.5.1 1D W?rmeleitung in einer unendlich ausgedehnten Wand der Dicke d
Folie 79
Realit?t Modell
Simulation
fInterpretation der sin-f?rmigen ?nderung der Wandtemperatur.
a << sehr klein 0≈
?
?
t
T
extreme Zeitverz?gerung,
Temperaturwechsel sind bereits in
geringem Wandabstand nicht mehr
messbar.
a >> sehr gro?
∞≈
?
?
t
T
minimale Zeitverz?gerung,
tr?gheitsfreie Temperatur?nderung
linear durch die Wand.
+1
-1
Θ
a
= 0
+1
-1
Θ
a
= 0
2.5.1 1D W?rmeleitung in einer unendlich ausgedehnten Wand der Dicke d
Folie 80
Realit?t Modell
Simulation
f Differenzengleichung, explizite Form.
{}?ΧΧΘΘΘ
?Χ
τ?
ΘΘ i;2
n
1i
n
i
n
1i
2
n
i
1n
i
=+?+=
?+
+
mit:
;
Pe
1
dc
a
d
t
d
a
d
a
t
2
===>=
?
?τ?
Interpretation für ?τ = const.
Bei gro?en Werten a / d
2
muss ein sehr kleiner Zeitschritt ?t gew?hlt werden, w?hrend bei kleinen
Werten von a / d
2
gr??ere Zeitschritte ?t genügen.
Die Kombination ?τ / ?Χ
2
muss anhand von numerischen Experimenten festgelegt werden, sie
h?ngt von der Problemstellung ab, d.h. von der Zeitfunktion Θ(0,τ).
Diskrete Temperaturverteilung
Θ(Χ, τ) mit X = i ?x und τ = n ?τ
L?sung:
2.5.1 1D W?rmeleitung in einer unendlich ausgedehnten Wand der Dicke d
Folie 81
Realit?t Modell
Simulation
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
+
?
?
?=
?
?
+
?
?
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
+
?
?
?=
?
?
+
?
?
+
?
?
=
?
?
+
?
?
2
2
2
2
2
2
2
2
1
1
0
y
v
x
v
v
y
p
y
v
v
x
v
u
t
v
y
u
x
u
v
x
p
y
u
v
x
u
u
t
u
y
v
x
u
ρ
ρ
f Kontinuit?tsgleichung und Navier-Stokes Gleichungen
b
d
x
u
yv
l
U(0,Y) = 1
ν
ρ
τ
bu
b
L
b
Q
U
u
pp
P
u
v
V
u
u
U
b
ut
b
y
Y
b
x
X
0
0
2
0
00
0
Re
,
2
,,
,,
=
==
?
===
===
l
l
l
2.5.2 Instation?re, laminare und inkompressible 2D
Zylinderumstr?mung in einem Kanal der L?nge und der Breite bl
Folie 82
Realit?t Modell
Simulation
fAnfangs- und Randbedingungen :
()
L
PLP
X
V
X
U
LX
P
VUX
PVU
==
?
?
=
?
?
=
=
Χ?
?
===≥
===<
,0,0:
0,0,1:0:0
0:0
τ
τ 0;0;
2
1
=
?
?
==±=
Y
P
VUY
0
0
2
2
=
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?+
?
?
+
?
?
?
?
?
?
?
?
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?
?
+
?
?
=
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?+
?
?
+
?
?
y
v
pv
yx
v
vu
xt
v
y
u
uv
yx
u
pu
xt
u
μρμρρ
μρμρρ
f Navier-Stokes bzw. Impulsgleichungen in Erhaltungsform:
2.5.2 Instation?re, laminare und inkompressible 2D
Zylinderumstr?mung in einem Kanal der L?nge und der Breite bl
Folie 83
Realit?t Modell
Simulation
FV-Diskretisierung 2.Ordnung für alle Terme unter der Voraussetzung Re = 100, d.h. laminare
Grenzschichtstr?mung.
0
Re
1
Re
1
0
Re
1
Re
1
2
2
=
?
?
?
?
?
?
?
?
?+
?
?
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
=
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?+
?
?
+
?
?
Y
V
PV
YX
V
UV
X
V
Y
U
UV
YX
U
PU
X
U
τ
τ
L?sung : ? Diskrete Str?mungsgr??en
U(X,Y,Τ), V(X,Y,Τ), P(X,Y,Τ) mit X = i ?x, Y = j ?y und Τ = n ?τ
? Abgeleitete Gr??en
- Frequenz des Abl?sevorganges : Karman-Wirbelfrequenz f
- Strouhal-Zahl
- Kr?fte F
x
(τ), F
y
(τ)
3.0
0
?=
u
df
Sr
2.5.2 Instation?re, laminare und inkompressible 2D
Zylinderumstr?mung in einem Kanal der L?nge und der Breite bl
Folie 84
Realit?t Modell
Simulation
2.6 Anwendungen
1 Str?mungswechselwirkungen in einem Tandemgitter.
mit schwingender Vorleitschaufel
? Einzelgitter mit schwingendem Profil
? Tandemgitter mit schwingender Vorleitschaufel
2 VOITH-SCHNEIDER-Propeller – Zykloidalpropeller.
? Rotierendes Einzelprofil
? Zykloidalpropeller
3 Axialverdichter mir gro?em Geh?usespalt
? Integrale Gr??en der station?ren Ersatzstr?mung
? Instation?re Spaltstr?mung
4 Feststofff?rderung - Hydroabrasion
? Berechnung der Partikelbahnen - Particle Tracking
? Hufeisenwirbel - Horse Shoe Vortex
3 Axialverdichter mir gro?em Geh?usespalt.
Folie 1
Realit?t Modell
Simulation
Vorlesung
Modellbildung
und Simulation
Teil 3: Prof. Baier
Folie 2
Realit?t Modell
Simulation
Inhalt Teil 3 – Prof. Baier (LLB)
Inhalt Teil 3 – Prof. Baier (LLB)
3.1 Einführung und übersicht
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.2 Deterministische und nicht-deterministische Modelle
3.2.3 Modellverifikation
3.2.4 Einige praktische Regeln der Modellbildung und Simulation
3.3 Objektorientierte Modellbildung
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelungstechnik-Optik am Beispiel
hochgenauer Teleskope (Modellieren mit Matlab-Simulink)
3.3.2 Interaktionen Festk?rper-Hydraulik-Maschinenelemente-Elektrik am Beispiel
eines Hochleistungsschaltgetriebes (Modellierung mit Modelica)
3.4 Zustandsraumdarstellung
3.4.1 Theorie und Anwendung
3.4.2 Beispiele
3.5 Modellparametrisierung und Entwurfsoptimierung
3.5.1 Modellparametrisierung
3.5.2 Modellgestützte Entwurfsoptimierung
3.5.3 Parallelisierung mit Rechner-Cluster
Folie 3
Realit?t Modell
Simulation
3.1 Einführung und übersicht
3.1 Einführung und übersicht
Gegenst?nde und Lernziele dieses Teils der Vorlesung ?Modellbildung und
Simulation“ sind:
? Kennen lernen des Grundprinzips und der Anwendungsm?glichkeiten der Finite-Element-
Methode (FEM) als eine der wichtigsten Modellbildungs- und L?sungsmethoden im
Ingenieurwesen. Wir wollen die FEM an strukturmechanischen Aufgaben ?festmachen“, (sie gilt
auch für andere Feldprobleme wie Str?mungsfelder, elektromagnetische Felder usw.), und
dabei insbesondere die übergeordneten Aussagen des Teils A (Prof. Bender) konkretisieren
und auch immer wieder solche Aspekte beispielhaft herausarbeiten, die so oder in ?hnlicher
Form für viele Gebiete von ?Modellbildung und Simulation“ gelten. Hierzu z?hlen
deterministische und nicht-deterministische Untersuchungen, aber auch typische Fehlerquellen
bzw. deren Vermeidung, M?glichkeiten der Verifikation von Methoden und Software, sowie
Hilfsmittel zum Aufbau von gro?en diskreten Modellen und zur Auswertung von
Simulationsprozessen (sog. ?Pre- und Postprocessing“)
? Kennen lernen von Modellparametrisierung und Optimierung von Bauteil- oder
Systemparametern mit mathematisch-numerischen Modellen. Denn als Ingenieure und
Entwickler stellen wir ja Fragen an das Verhalten unserer Objekte mit dem Ziel, diese zu
verbessern und zu optimieren. Hierzu wollen wir eine Formalisierung dieses Entwicklungs- und
Optimierungsprozesses betrachten, der so dann wiederum mit Modellbildung, Simulation und
Optimierung rechnergestützt abl?uft.
Folie 4
Realit?t Modell
Simulation
3.1 Einführung und übersicht
3.1 Einführung und übersicht
? Und schlie?lich wollen wir uns bewusst werden, dass in der Modellbildung von
Entwicklungsobjekten des Maschinenwesens oft mehrere Disziplinen eine Rolle spielen. Dazu
wollen wir die sog. ?objektorientierte Modellbildung“ kennen lernen, wie sie z.B. mit
Werkzeugen wie ?Matlab-Simulink“ oder ?Modelica“ m?glich ist (z.B. Verknüpfung Aktorik-
Regelungstechnik – Mechanik in mechatronischen Objekten).
Dabei ist klar, dass die genannten Bausteine zur Darstellung von
Zusammenh?ngen und übergeordneten, d.h. disziplinunabh?ngigen,
Schlussfolgerungen benutzt werden. Schon aus Zeitgründen sind vertiefte
Spezialkenntnisse oder gar das Erlangen profunden K?nnens nur über jeweils
weiterführende Lehrveranstaltungen (auch Praktika und Studienarbeiten)
erreichbar. Auch sei darauf hingewiesen, dass in der Vorlesung / übung zu diesen
Lehrveranstaltungen die Aussagen immer wieder an praktischen Beispielen und
life-Simulationen demonstriert werden. Diese sind nicht Teil dieses Umdruckes,
aber zur Erlangung eines Verst?ndnisses essentiell.
Folie 5
Realit?t Modell
Simulation
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
Die Finite-Element-Methode (FEM) ist eine der wichtigsten Modellierungs- und
Simulationsmethoden im Maschinenwesen. Ihr Schwerpunkt liegt in der
Festk?rpermechanik (Verformungen, Dehnungen, Spannungen, Eigenfrequenzen,
dynamische Antworten, Crashverhalten, Rissbildung...), aber auch bei
?Feldproblemen“ wie Str?mungsmechanik oder elektro-magnetische Felder. Sie ist
inzwischen Standard in praktisch allen Industriebereichen, dabei besonders auch
in den Entwicklungsabteilungen z.B. der Fahrzeug- oder Luft- und
Raumfahrtindustrie. Im Sinne der Lernziele dieser Lehrveranstaltung geht es hier
weniger um eine detailliertere theoretisch-methodische Betrachtung (das ist in
diesem Zeitrahmen auch gar nicht machbar), sondern um eine erste
diesbezügliche Einsicht, um Anwendungsm?glichkeiten und insbesondere um
allgemeine Schlussfolgerungen, die wir so au?er für FEM auch für andere
Methoden und Vorgehensweisen aufstellen k?nnen.
Folie 6
Realit?t Modell
Simulation
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
Modalanalyse – 4. Eigenform eines Airbus
Folie 7
Realit?t Modell
Simulation
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
FEM-Modell einer PKW-Karosserie
Folie 8
Realit?t Modell
Simulation
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
3.2 Diskrete Modelle am Beispiel der FEM
FEM-Modell
Ergebnisdarstellung
in Form eines sog.
Contour-Plots
FEM-Modell eines Pleuels mit Ergebnisdarstellung
Folie 9
Realit?t Modell
Simulation
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
Der mathematische-physikalische Grundgedanke
? Alle Strukturen (einfache bis extrem komplexe) erfüllen
Energies?tze, Kontinuit?tss?tze, Gleichgewichtsbedingungen, ...
? ... ausgedrückt z.T. in Differenzialgleichungen und insbesondere
?Variationsproblemen“
? Variationsproblem:
? Bei Variation (beliebiger ?nderung) von diskreten Verschiebungen leisten
dort vorhandene Kr?fte Arbeit.
Diese entspricht der
? bei Variation (beliebiger ?nderung) des Verschiebungsfeldes im Inneren
zugeh?rigen Inneren Verformungsenergie
Folie 10
Realit?t Modell
Simulation
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
? durch L?sung des Variationsproblems erh?lt man das
Verschiebungsfeld (und kennt damit das Verformungs- und
Dehnungsverhalten)
aber!
? Variationsaufgabe für komplexe Strukturen nicht l?sbar
aber!
? Variationsaufgabe (?u?ere Arbeit = innere Energie) bereichsweise
(d.h. für ein finites Element) zumindest approximativ bis auf
?Skalierungsfaktoren“ l?sbar
? ?Aufsummierung“ aller Elementl?sungen liefert einen
Zusammenhang zwischen den ?Skalierungsfaktoren“ und der
Belastung / Einwirkung
? Daraus werden die Skalierungsfaktoren bestimmt, und damit ist
die (approx.) L?sung in jedem Element und damit in der gesamten
Struktur bekannt!
– das ist alles –
Folie 11
Realit?t Modell
Simulation
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
? ?Skalierungsfaktoren“ entsprechen den diskreten Verschiebungen
an den Elementknoten
[ ] {}{ }FXK =?
? In komplexen praktischen F?llen oft gro?es Gleichungssystem
(eventuell mehrere hunderttausend diskrete Verschiebungen)
berechnete
Steifigkeitsmatrix
Verschiebungen
(zu bestimmen)
gegebene Kr?fte
Folie 12
Realit?t Modell
Simulation
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
?Elementbibliothek“
Folie 13
Realit?t Modell
Simulation
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
Hohe Allgemeingültigkeit der FEM
? Jede (praktische) Struktur über verschiedene finite-Elemente
approximierbar (in Geometrie und Verschiebungsfeld), d.h.
? Geringe Idealisierungs- und Approximationsfehler bei
Modellbildung und Simulation im Vergleich zu ?konventionellen“
Methoden
? Statik und Dynamik
? Verschiedenste Werkstoffkombinationen und Werkstoffgesetze
? Lineares Verhalten bis extrem nichtlinear (?Crash“)
? Sehr gro?e Anwendungsbreite (Fahrzeuge, Luft- und Raumfahrt,
Maschinentechnik, Werkstoffmechanik, Bauwesen,...)
? Andere Anwendungsfelder (Akustik, Elektro-Magnetik,...) der FEM
als diskrete Methode
Folie 14
Realit?t Modell
Simulation
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
Ausgangsstruktur: Platte mit Rippen versteift
Plattenelement
Balkenelement
Balkenelemente
als Rippenmodell
Zusammenbau ? Finite-Element-Modell
Folie 15
Realit?t Modell
Simulation
3.2.1 Grundprinzip der FEM
3.2.1 Grundprinzip der FEM
Numerische
Simulation
Diskretisierung
(Platine, Werkzeug)
Materialmodell
Materialkennwerte
Anwender
(Modellaufbau, Interpretation)
Numerische
Steuerparameter
Idealisierugsgrad
Randbedingungen
(Geometrien, Rückhaltekr?fte)
Einflussfaktoren auf die numerische Simulation
Folie 16
Realit?t Modell
Simulation
3.2.2 Deterministische und nicht-deterministische Modelle
3.2.2 Deterministische und nicht-deterministische Modelle
Meistens sind unsere Modelle deterministisch, d.h. ihre Parameter bekommen
bestimmte Werte zugeordnet, und die Simulation führt zu eindeutigen, d.h. so
immer wiederholbaren Ergebnissen. Zuweilen spielen aber auch nicht-
deterministische Aufgaben eine Rolle, die entweder physikalisch begründet sind
oder in der Streuung von Modellparametern. Beispiele physikalischer Gründe sind
chaotische Systeme (kleine ?nderungen /St?rungen im System führen zu einem
oft stark ge?nderten Systemverhalten), oder auch Stabilit?ts- und
Verzweigungsprobleme in der Mechanik. Streuungen in Modellparametern
ergeben sich beispielsweise durch streuende Belastungen auf ein Bauteil, oder
durch Streuung von Bauteileigenschaften wie z.B. in den Werkstoffdaten. In
beiden F?llen ist das Antwortverhalten nicht mehr deterministisch, d.h. bei
Realisierung vieler (durchaus auch gedanklich) unserer Objekte (repr?sentiert
durch die Modelle) ergeben sich unterschiedliche Antworten. Der Einfluss
streuender Modellparameter (Werkstoffdaten, Lasten) l?sst sich zumindest
prinzipiell berücksichtigen, in dem die Modellparameter entsprechend ihrer
Streuung mannigfach variiert und mit den gewonnenen Ergebnissen / Antworten
ebenfalls statistische Auswertungen vorgenommen werden, z.B. ?Wie oft kam es
vor, wie wahrscheinlich ist es, dass eine Antwortgr??e einen Grenzwert mal
überschreitet?“). Anschaulich gesprochen wird also mit den Modellen bzw.
Simulationen ?gewürfelt“, selbst wenn zur Begrenzung des Aufwandes meist
verfeinerte statistische Vorgehensweisen benutzt werden.
Folie 17
Realit?t Modell
Simulation
3.2.2 Deterministische und nicht-deterministische Modelle
3.2.2 Deterministische und nicht-deterministische Modelle
Physikalische bedingtes nicht-deterministische Verhalten muss a priori in den
physikalisch-mathematischen Grundlagen der Modelle berücksichtigst sein (oft
starke Nichtlinearit?ten). Ein Beispiel aus der Mechanik ist der ?Euler-Druckstab“.
Ab einer gewissen Drucklast wird dieser instabil, d.h. bricht aus. Ob dies (in der
Ebene betrachtet) nach links oder rechts geschieht, h?ngt nun von
Ungenauigkeiten / Imperfektionen einer exakt geraden hat oder einer
mathematisch-geometrischen exakten Geometrie ab. Hier mischen sich also dann
physikalische Vorg?nge und Streuungen in den Parametern. Praktisch bedeutsam
wird dies z.B. bei Crashvorg?ngen (sei es über rechnerische oder experimentelle
Simulationen)
Folie 18
Realit?t Modell
Simulation
3.2.2 Deterministische und nicht-deterministische Modelle
3.2.2 Deterministische und nicht-deterministische Modelle
Einzelergebnis
?mittlerer Trend“
Steifigkeit B-S?ule
HIC
? nicht deterministisch
Folie 19
Realit?t Modell
Simulation
3.2.3 Modellverifikation
3.2.3 Modellverifikation
Modelle müssen innerhalb gewisser, eventuell auch von der jeweiligen Aufgabe
abh?ngigen Genauigkeitsgrenzen zu richtigen Ergebnissen führen. Um dies zu
gew?hrleisten (streng genommen, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu gew?hrleisten),
werden Modelle und zugeh?rige Werkzeuge verifiziert. Hierzu dienen geeignete
Experimente, d.h. solche die einen hohen überdeckungsgrad in
Modellierungszielen und –aussagen und Ablauf / Ergebnissen im Experiment
besitzen. Dabei kann ?Experiment“ zuweilen auch ein anderweitig schon
verifiziertes Modell und sein Verhalten sein. Ein klassisches Beispiel hierfür ist,
dass mit der ?m?chtigen“ FE-Methode natürlich das Verhalten ?elementarer“,
analytisch beschreibbarer Bauteile wie Balken, Stützen, Platten usw. Vernünftig
wieder gegeben werken kann. Für die numerischen Modellbildungsm?glichkeiten
in der Str?mungs- oder Thermodynamik gilt entsprechendes. In der Verifikation
interessieren also die drei Ebenen
? Verifikation der geeigneten zugrunde liegenden Theorie
? Verifikation der Software / Softwarefehler
? Verifikation des Modells eines konkret zu untersuchenden Objekts
Folie 20
Realit?t Modell
Simulation
3.2.3 Modellverifikation
3.2.3 Modellverifikation
Wobei die beiden erstgenannten Aspekte meist mit geeigneten Testbeispielen
(?benchmarks“) durchgeführt werden. Die Verifikation des Modells eines zu
untersuchenden Objekts geschieht in der Modellbildungs- und Simulationsphase
durch Vergleich mit ?experimentellen ? Ergebnissen ?hnlicher Objekte, und / oder
auch durch die Beurteilung verschiedener Fachleute (?kann das ein?“). Oft werden
auch Modelle mit dem Verhalten erster Prototypen verifiziert, um z.B. eine
zuverl?ssige Datenbasis vor einer Flugerprobung eines Flugzeuges oder der
Serienfreigabe eines Fahrzeuge zu erhalten. Solche Verifikationen geschehen auf
verschiedenen Wegen, u.a. oft im Vergleich von Verformungen, Eigenfrequenzen
und Eigenformen. Dieser Korrelationsprozess kann selbst wiederum nicht trivial
sein. Dies liegt nicht nur an der Komplexit?t und ggf. Beschr?nktheit /
Ungenauigkeit auch experimenteller Ergebnisse, sondern auch an der Frage, wie
die in der Regel gro?en rechnerischen und experimentellen Datenbest?nde zu
vergleichen sind. Bei skalaren Gr??en wie Eigenfrequenzen ist dies noch relativ
einfach, bei vektoriellen oder matriziellen Daten wird dies schwieriger.
Folie 21
Realit?t Modell
Simulation
? Bei Eigenformen {Φ} (also Vektoren) vergleicht man u.a. eine
Auswahl an Komponenten und die Parallelit?t rechnerischer und
experimenteller Eigenformen, d.h.
? Wobei ?r“ rechnerisch und ?e“ experimentell bedeuten.
? Die Verifikation ist also ein wichtiges Element im Gesamtprozess
von Modellbildung und Simulation.
3.2.3 Modellverifikation
3.2.3 Modellverifikation
{ }{}
{} {}
er
e
T
r
Φ?Φ
Φ?Φ
=αcos
Folie 22
Realit?t Modell
Simulation
3.2.3 Modellverifikation
3.2.3 Modellverifikation
M?gliche ?Fehlerquellen“ und deren Vermeidung
? Idealisierungsfehler / Annahmen
? Bei analytischen und numerischen (diskreten) Modellen
? Diskrete Modelle oft n?her an der Wirklichkeit (in Geometrie,
Werkstoff (-inhomogenit?ten), Randbedingungen,...)
? Datenfehler
? Bei analytischen und numerischen Modellen
? wegen meist h?herer Datenmenge Gefahr bei diskreten Modellen
? Diskretisierungsfehler
? durch diskrete Approximation des Kontinuums
? durch ausreichenden Diskretisierungsgrad gering halten
? ?h-Konvergenz“: feinere Elementeinteilung
? ?p-Konvergenz“: genauere Approximation (Polynomans?tze für
Verschiebungsfeld) im Element
Folie 23
Realit?t Modell
Simulation
3.2.3 Modellverifikation
3.2.3 Modellverifikation
? Manipulationsfehler
? durch endliche Stellenzahl auf dem Computer
? abh?ngig von der ?Kondition“ der numerischen Modelle (schlechte
?Kondition“; kleine ?nderungen haben gro?e Auswirkung ?singul?re
Gleichsysteme“
gering halten durch
? Rechnen mit ?doppelter Genauigkeit“ (64-bit-Computer!)
? Vermeidung schlechter Kondition (Idealisierung / Diskretisierung / geeignete
numerische L?sungsalgorithmen)
? Interpretationsfehler
? richtige Simulation wird durch ?falsches Weltbild“ fehlinterpretiert, und
umgekehrt!
?Aber: Was ist ?die“ Wirklichkeit?
? Und: Trotz dieser m?glichen Fehlerquellen werden komplexe technische
Systeme diskretisiert und simuliert mit sehr aussagekr?ftigen Ergebnissen!
Folie 24
Realit?t Modell
Simulation
3.2.4 Praktische Regeln zur Modellbildung und Simulation
3.2.4 Praktische Regeln zur Modellbildung und Simulation
Einige übergeordnete (disziplinunabh?ngige) Regeln zur Modellbildung und Simulation sind
? Ziele definieren und Fragen an das Modell stellen (? wie verh?lt sich...?“, ?ist Parameter a
wichtiger (sensitiver) als Parameter b im Sinne des Objektverhaltens?“ usw...)
? Die wesentlichen Parameter von Modellen des Maschinenwesens sind Geometrie,
Werkstoffgesetze / Werkstoffdaten, Lasten / Einwirkungen, Energie- und
Informationsflüsse, Randbedingungen usw.... Diese Parameter werden in
fortschreitenden Entwicklungsphasen immer besser definiert. Die Modellbildung soll
diesen Prozess mitmachen: einfachere / unscharfe Modelle am Anfang ( Erkennen der
Gr??enordnung wesentlichen Objektverhaltens), gr??ere / komplexere / detaillierte
Modelle zur Simulation des ?genauen“ und detaillierten Objektverhaltens
? Unterschiedliche Fragen an das Objektverhalten sind zuweilen mit einem Modell,
zuweilen mit unterschiedlichen Modellen beantwortbar. Zum Beispiel sind solche zur
Steifigkeit / globalen Verformung und Schwingungsverhalten von Fahrzeug- oder
Flugzeugstruktur mit sehr ?hnlichen FE-Modellen beantwortbar, hingegen werden lokale
Ermüdungsprobleme mit anderen Modellen (z.T. auch FE-Modelle) untersucht.
Folie 25
Realit?t Modell
Simulation
3.2.4 Praktische Regeln zur Modellbildung und Simulation
3.2.4 Praktische Regeln zur Modellbildung und Simulation
? Für den Aufbau von Modellen k?nnen ?Preprozessoren“, für die
Ergebnisauswertung und –darstellung ?Postprozessoren“ benutzt werden,
Preprozessoren k?nnen vorhandene CAD-Geometrie nutzen, die damit z.B. für
struktur- oder fluidmechanische Modelle nicht neu generiert werden muss. Die
oft gro?en Datenmengen an Ergebnissen werden mit Postprozessoren grafisch
aufbereitet, z.B. unterschiedliche Dehnungen in einem Bauteil oder
Druckverteilungen um einen umstr?mten K?rper in farblichen Darstellungen,
z.B. ?rot“ = hoch, bis hin zu ?grün“ = niedrig). Dies dient zur übersicht, ersetzt
aber nicht das genaue Hinschauen auf Zahlenwerte besonders in kritischen
Bereichen.
? Parametervariationen in der Simulation dienen zum Verstellen des
Objektverhaltens und in der Umsetzung der Objektoptimierung, sind aber auch
Elemente der Modellverifikation (?kann das sein?“)
Folie 26
Realit?t Modell
Simulation
3.2.4 Praktische Regeln zur Modellbildung und Simulation
3.2.4 Praktische Regeln zur Modellbildung und Simulation
? Nicht nur die Kernf?higkeit der Abbildung von Objekten (und Fragen) in
Modelle, sondern auch Antworten auf ?kann das sein?“ sind die wesentlichen
Gründe, weshalb kompetente Modellbildung und Simulation Fachwissen und
Erfahrung erfordert. Kritische Fragen von Kollegen an diesem Prozess und
seine Ergebnisse sind ebenfalls ein wichtiges Element der Verifikation und
neben dem Arbeitsaufwand bei der Modellbildung und Simulation ein Grund,
weshalb diese i.d.R. in einer Teamarbeit stattfindet.
? Modellbildung und Simulationsergebnisse sind zu dokumentieren. Dabei soll in
der Modellbeschreibung der Prozess der Abbildung vom Objekt auf das Modell
nachvollziehbar (auch kritikf?hig) sein, und die Ergebnisse für den
Objektentwickler zur Beurteilung des relevanten Objektverhaltens (siehe ?Ziele,
Fragen“) und oft einer Parameteroptimierung dienen.
Folie 27
Realit?t Modell
Simulation
3.3 Objektorientierte Modellierung
3.3 Objektorientierte Modellierung
Grundgedanke: die Elemente bzw. Subsysteme eines Systems
werden jeweils als ?Objekte“ modelliert und ihre Verknüpfung über
verschiedene Prozeduren bzw. ?contraints‘ beschrieben.
Folie 28
Realit?t Modell
Simulation
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
MATLAB
Simulink
Simulink Extensions
? Simulink Accelerator
? Real-Time Workshop
? Stateflow
Blocksets
? DSP
? Fixed-Point
? Nonlinear Control Design
? Communications
MATLAB Extensions
? MATLAB Compiler
? MATLAB C Math Library
Toolboxes
? Control System
? Communications
? Financial
? Frequency Domain
System Identification
? Fuzzy Logic
? Higher-Order Spectral Analysis
? Image Processing
? LMI Control
? Model Predictive Control
? μ-Analysis and Systhesis
? NAG
?
Foundation
? Neural Network
? Optimization
? Partial Differential Equation
? QFT Control Design
? Robust Control
? Signal Processing
? Spline
? Statistics
? Symbolic Math
? System Identification
? Wavelet
Folie 29
Realit?t Modell
Simulation
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
Folie 30
Realit?t Modell
Simulation
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
FEM-Modell des VLT mit Windlasten
Folie 31
Realit?t Modell
Simulation
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
Folie 32
Realit?t Modell
Simulation
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
3.3.1 Interaktionen Strukturdynamik-Regelung-Optik
(Modellierung mit MATLAB-Simulink)
SMI
Model Generation
Model Reduction
Model Evaluation
Matlab based
Projection
Matrix for
Load {P
L
}
Projection
Matrix for
Output {P
S
}
Projection
Matrix for Base
excitation {P
B
}
FEM
Model
of
Structure
FEM Code
ANSYS
(NASTRAN)
...
Simulink Model
of Structure
x'=Ax+Bu
y=Cx+Du
State Space
y
Structural
Data
Parameters,
Instructions
to run
u
LTI system for
Sensor / Actuator
Sensitivity Matrix
Folie 33
Realit?t Modell
Simulation
3.3.2 Interaktion Festk?rper-Hydraulik-Maschinenelemente-
Elektrik (Modellierung mit Modelica)
3.3.2 Interaktion Festk?rper-Hydraulik-Maschinenelemente-
Elektrik (Modellierung mit Modelica)
Auszug aus der ?Element“-Bibliothek von Modelica
Folie 34
Realit?t Modell
Simulation
3.3.2 Interaktion Festk?rper-Hydraulik-Maschinenelemente-
Elektrik (Modellierung mit Modelica)
3.3.2 Interaktion Festk?rper-Hydraulik-Maschinenelemente-
Elektrik (Modellierung mit Modelica)
Modellierung eines Hochleistungsgetriebes mit Modellica
zur Untersuchung der Dynamik
Folie 35
Realit?t Modell
Simulation
3.4 Zustandsraumdarstellung
3.4 Zustandsraumdarstellung
Systeme, die durch lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung beschrieben werden,
werden in n Differentialgleichungen 1. Ordnung transformiert. Liegen nur noch Dgln 1.
Ordnung vor, so werden sinnvolle physikalische Gr??en als Zust?nde gew?hlt und die
Dgln in die Zustandsraumdarstellung umgeformt.
Begründung: ? standardisierte“ Darstellung von Dgln und Dgl-Systemen, die dann
?standardisierte“ L?sungsprozeduren erlauben (z. B. Zeitintegration mit Software-Paket
Matlab/Simulink)
Anmerkung: in vielen Bereichen, insbesondere auch zur Simulation geregelter Systeme
Blockschaltbild der Zustandsbeschreibung: vektorielle Gr??en sind durch Doppepfeile
dargestellt.
Eingr??ensystem
Mehrgr??ensystem
Folie 36
Realit?t Modell
Simulation
3.4.1 Zustandsraumdarstellung – Theorie und Anwendung
3.4.1 Zustandsraumdarstellung – Theorie und Anwendung
[]{ } []{ } [ ]{}{ })(tFXKXDXM =++
&&&
Die aus der FEM resultierende Bewegungsgleichung ist eine lineare Differentialgleichung
zweiter Ordnung:
Im folgenden wird gezeigt, wie sich aus der Bewegungsgleichung die sogenannte
Zustandraumdarstellung aufstellen l?sst.
{} []
{
{}
}
[]
{
{}
}
ktorEingangsve
ixSteuermatr
ktorZustandsve
ixSystemmatr
UBZAZ
dt
d
+=
Systemmatrix: Modell des Systems mit Eigendynamik
Steuermatrix: bildet Anregungspunkte auf die Systemfreiheitsgrade ab
{}
}
[]
{
{}
}
[]
{
{}
}
ektorAnregungsv
ixmatrixmatrDurchgangs
ktorZustandsve
gsmatrixBeobachtun
ktorAusgangsve
UDZCY +=
Zustandsgleichung
Ausgangsgleichung
Neben dem, Zustandsvektor Z kann auch ein Ausgangsvektor Y definiert werden. Die y
i
sind im allgemeinen eine Linearkombination der Zustandsgr??en x
i
und der ebenfalls
bekannten Eingangsgr??en u
i
und k?nnen in folgender Form geschrieben werden.
Folie 37
Realit?t Modell
Simulation
3.4.1 Zustandsraumdarstellung – Theorie und Anwendung
3.4.1 Zustandsraumdarstellung – Theorie und Anwendung
mit
folgt
)}({
1
][
]0[
}
2
{
}
1
{
][
1
][][
1
][
][]0[
}
2
{
}
1
{
][ixSteuermatr][ixSystemmatr
tF
M
Z
Z
DMKM
I
Z
Z
BA
dt
d
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
=
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
und
[]{ } []{ } [ ]{ }{ })(tFXKXDXM =++
&&&
{} [ ][]{ } [][ ]{ } []{ })(
111
tFMXKMXDMX
???
+??=?
&&&
{}{}
1
ZX =
{ } {}
2
ZX =
&
{ } { }
2
ZX
&&&
=
{ } {}
21
ZZ =
&
Folie 38
Realit?t Modell
Simulation
3.4.2 Zustandsraumdarstellung – Beispiel 1
3.4.2 Zustandsraumdarstellung – Beispiel 1
Beispiel: Ein-Massen-Schwinger
)()()()( tftkxtxdtxm =++ &&&
Die Zustandsgleichung lautet dann:
Um die Bewegungsgleichung 2. Ordnung in zwei Dgln 1.
Ordnung zu transformieren sind folgende Substitutionen notwendig.
21
1
zxz
xz
==
=
&&
Nun k?nnen zwei Dgln 1. Ordnung aufgestellt werden und
die Ableitungen der Zust?nde z
1
und z
2
auf die linke Seite gebracht werden.
m
tf
z
m
d
z
m
k
z
zz
)(
212
21
+??=
=
&
&
{
{
{
U
tf
B
m
Z
z
z
A
m
d
m
k
Z
z
z
)(
1
010
2
1
2
1
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
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?
?
?
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?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
??
=
?
43421
&
321
W?hlt man x(t) als Ausgangsgr??e,
lautet die Ausgabegleichung
{
[]
{
[]
{ {
U
tf
D
Z
z
z
CY
ty
T
)(001)(
2
1
?+
?
?
?
?
?
?
?=
321
?
?
?
?
?
?
=
x
x
z
&
d.h.
Folie 39
Realit?t Modell
Simulation
3.4.2 Zustandsraumdarstellung – Beispiel 2
3.4.2 Zustandsraumdarstellung – Beispiel 2
Beispiel: Gleichstrommotor ohne Lastmoment
dt
dn
Jcicn
dt
di
LiRu
fAf
A
AAAA
?=Ψ?Ψ?++= ππ 2;2
Die Zustandsgleichung lautet dann: W?hlt man n(t) als Ausgangsgr??e,
lautet die Ausgabegleichung
Die folgenden Dgln 1. Ordnung beschreiben das dynamische Verhalten eines Gleichstrommotors ohne
Lastmoment, eine Transformation der Dgln ist hier nicht notwendig.
Als Zust?nde, welche physikalisch messbare Gr??en sein sollten, werden i
A
(t) und n(t) gew?hlt
und auf die linke Seite gebracht:
( )
()
fA
AfAA
A
A
ci
Jdt
dn
ucniR
Ldt
di
Ψ?=
+Ψ????=
π
π
2
1
2
1
{
U
tu
B
L
Z
tn
ti
A
J
c
L
cn
L
R
Z
tn
ti
A
A
A
f
A
f
A
A
A
)(
0
1
)(
)(
0
2
2
)(
)(
?
?
?
?
?
?
?
?
?
+
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
?
Ψ
Ψ?
??
=
?
?
?
?
?
?
?
321
321
444344421
43421
& π
π
{
[]
321
321
Z
tn
ti
C
Y
tn
A
T
?
?
?
?
?
?
?=
)(
)(
10)(
Folie 40
Realit?t Modell
Simulation
3.5 Modellparametrisierung und Entwurfsoptimierung
3.5 Modellparametrisierung und Entwurfsoptimierung
Wie schon erw?hnt, ist ein haupts?chlicher Zweck von Modellbildung und
Simulation die Kenntnis des Objektverhaltens mit dem Ziel der Optimierung noch
zur Festlegung freier Modellparameter (?Entwurfsoptimierung“). Wir haben es also
mit zwei Schritten zu tun, n?mlich
? der Modellparametrisierung, um damit von den variierenden Parametern
abh?ngigen bzw. ver?nderlichen Simulationsergebnissen zu kommen
? und dem Optimierungsprozess, die wir im folgenden besprechen wollen.
Au?er zur Entwurfsoptimierung im engeren Sinne werden solche
Parametrisierungen zun?chst zur Sensitivit?tsanalyse (welche Parameter
beeinflussen relevante Ergebnisse wie stark) benutzt. Diese lassen sich dann
auch zu weiteren Aussagen verarbeiten, so z.B. zum statistischen Verhalten des
modellierten Objekts. Auf diese Weise kann man also ein zun?chst
deterministisches Modell für nicht-deterministische Aussagen nutzen. Wir wollen
uns aber prim?r der Parametrisierung als solcher zuwenden.
? Parametrisierung von Modellen
? Entwurfsoptimierung auf der Basis mathematisch-numerischer Modelle
3.5.1 Modellparametrisierung
3.5.1 Modellparametrisierung
Folie 41
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Unter mathematischer oder modellbasierter Optimierung wird die Ermittlung und
Beschreibung der besten Auswahl aller unter vorgegebenen Bedingungen und
Anforderungen in Frage kommenden Alternativen eines Entscheidungsprozesses
mit Hilfe mathematisch-numerischer Algorithmen verstanden. Oder spezifischer:
Es wird ein Satz von freien Parametern (die Optimierungs- oder Entwurfsvariable)
eines Systems (z.B. mechanische Struktur) so bestimmt, dass ein oder mehrere
Gütekriterien (Zielfunktionen) bestm?glich erfüllt sind und gleichzeitig zu
beachtende physikalisch-technische Anforderungen (Restriktionen) eingehalten
werden. In der Strukturoptimierung werden konstruktiv frei w?hlbare
Eigenschaften, wie Dicken, Querschnittfl?chen, Gestalt etc. so bestimmt, dass
beispielsweise das Kostenkriterium Tragwerksgewicht minimal ist und
Anforderungen z.B. bezüglich Festigkeiten, Steifigkeiten und Fertigung
eingehalten sind. Somit bedeutet hier Optimieren zun?chst eine in der
Formulierung m?glichst strenge und in dem L?sungsprozess m?glichst effiziente
und formalisierte Vorgehensweise im Gegensatz zum Verbessern oder gar des
?trial and error“.
Folie 42
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Ein Demonstrationsbeispiel für solche Aufgaben zeigt das Bild auf der n?chsten Folie:
Querschnittsfl?chen und Knotenlagen als Entwurfsvariable des unter verschiedenen Verkehrs- und
Gebrauchslasten beanspruchten Brückenfachwerks seien so zu bestimmen, dass sein Gewicht als
Zielfunktion m?glichst klein ist und gleichzeitig Restriktionen bezüglich zul?ssiger Spannungen,
Stabilit?t, Eigenfrequenzen, Fertigungsgrenzen etc. eingehalten sind. Gegebenenfalls k?nnen auch
mehrere Ziele wie z.B. zus?tzlich m?glichst niedrige Baukosten formuliert werden. Da der
Zusammenhang zwischen den Entwurfsvariablen und den Ziel- und Restriktionsfunktionen mit Hilfe der
Systemgleichungen (dem Modell) mathematisch-numerisch beschreibbar ist, l?sst sich diese Aufgabe
umsetzen in ein mathematische Optimierungsproblem. Hier beschreiben die Systemgleichungen den
Zusammenhang zwischen den Entwurfsvariablen und interessierenden Antwortgr??en wie
Spannungen, Verschiebungen, Eigenfrequenzen etc. Im Falle einer weiteren Zielfunktion zu Baukosten
müsste hierzu noch ein mathematisch erfüllbarer Zusammenhang zwischen dieser und den
Entwurfsvariablen vorliegen. Gerade bei komplexen Objekten / Modellen ist der oben genannte
Zusammenhang nur noch numerisch z.B. mit der FEM darstellbar, und die Systemantwort wird dann
w?hrend der Iteration zur L?sung der Optimierungsaufgabe für die jeweils vorliegenden
Optimierungsvariable bestimmt. Der rechnerische Aufwand hierfür kann bei gro?en Systemen, also
solchen z.B. mit vielen diskreten Modellfreiheitsgraden und Entwurfsvariablen, beachtlich werden.
Dieser Rechenaufwand wird zwar haupts?chlich dem Computer mit seiner Analyse- und
Optimierungssoftware überlassen. Doch der Ingenieur hat
die Aufgabe der sorgf?ltigen Problemformulierung und Modellerstellung, der Festlegung effizienter
Vorgehensweisen zur L?sung und der Auswahl zugeh?riger Methoden und Software, sowie der
Evaluierung und schlie?lich auch der Umsetzung der erzielten Ergebnisse.
Folie 43
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Ausgangsentwurf
optimierter Entwurf
Ziel: niedriges Gewicht,
niedrige Kosten
Restriktionen: Festigkeit,
Steifigkeit,
Eigenfrequenz,
Fertigung
Entwurfsvariable: Querschnittsfl?chen,
Lage der
Fachwerknoten
Systemgleichungen: Statik der Brücke,
Eigendynamik der
Brücke
Optimierung einer Fachwerk-Bogenbrücke
Folie 44
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Die mathematische Optimierung liefert optimale L?sungen im eigentlichen Sinne,
also Entwurfsvariable, die bei eingehaltenen Restriktionen die Zielfunktion ?streng“
minimieren oder falls erforderlich auch maximieren. Darin und auch in der
M?glichkeit der Verarbeitung vieler Entwurfsvariabler und sehr vieler auch
technisch unterschiedlicher Anforderungen liegt ihre St?rke. Andererseits kann
und will die mathematische Optimierung das Kreativ-Konstruktive im Entwurfs- und
Entwicklungsprozess nicht ersetzen, zumal sie weitgehende mathematische
Formulierbarkeit der Aufgabenstellung verlangt. Aber unterschiedliche technische
Ideen und Konzepte, die der mathematischen Formulierbarkeit genügen, k?nnen
damit auf der Basis ihrer jeweils optimalen Auslegung rational verglichen werden.
Auch werden die Komplexit?tsgrade der zu optimierenden Systeme immer gr??er
und die m?glichen Anwendungsfelder durch die st?ndige Weiterentwicklung der
Methoden und Software immer umfangreicher. Dies gilt z.B. für die
Berücksichtigung von Anforderungen aus der Dynamik, von Entwurfsvariablen bei
Faserverbundwerkstoffen oder solche, die die Gestalt der Struktur beschreiben.
Auch wird die Behandlung multidisziplin?rer Optimierungsaufgaben immer
attraktiver und wichtiger.
Folie 45
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Ein weiteres, aus didaktischen Gründen noch recht einfaches Beispiel zeigt die
n?chste Folie. Zusammen mit seiner formalen Umsetzung in ein
Optimierungsproblem: die Querschnittsfl?chen (Entwurfsparameter) a1, a2, a3
sind so zu bestimmen, dass das Gewicht minimal ist und Anforderungen
(Restriktionen) zur Festigkeit eingehalten sind (die Spannungen σ
i(j)
im Stab i
unter dem Lastfall j sind kleiner oder h?chstens gleich den zul?ssigen
Spannungen σ
i,zul
. Die Systemgleichungen / das Modell, die hier den
Zusam-menhang zwischen den Entwurfsparametern und den Spannungen
herstellen, gestalten sich hier noch recht einfach und sind direkt algebraisch
explizit angebbar. Es ist offensichtlich, dass die an diesem einfachen Beispiel
dargestellte Optimierungsaufgabe für praktisch alle modellbasierten Aufgaben der
Entwurfsoptimierung so formulieren l?sst.
Folie 46
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Zielfunktion:
Restriktionen:
und Systemgleichungen:
∑
??γ=
i
iii
alz
0
2,1;3,2,10
),,(
1
,
321)(
≥?
==≥
σ
σ
?
u
ii
zuli
ji
aa
ji
aaa
()0,,
321)()(
=?σ aaac
jiji
Folie 47
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Minimiere ),,,(
21 n
xxxz K
so dass pjxxxg
nj
KK 1;0),,,(
21
=≥
und qkxxxh
nk
KK 1;0),,,(
21
==
Oder kürzer
minimiere {}qkpjhgz
kj
KK 1;1;0)(,0)(|)( ===≥ xxx
Folie 48
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
? Die inhaltliche Bedeutungen der Zielfunktion und Restriktionen sind zun?chst irrelevant.
Es brauchen auch keine vermuteten oder tats?chlichen physikalischen Eigenschaften
der L?sung im vorhinein angegeben oder in den L?sungsalgorithmus eingebaut werden.
In bestimmten F?llen k?nnen sich damit allerdings Vereinfachungen ergeben. So ist z.B.
ein sinnvoll gew?hlter Startvektor immer hilfreich.
? Viele technische Optimierungsaufgaben führen zu nichtlinearen Problemen. Unter
anderem bedeutet die Nichtlinearit?t, dass die L?sungsverfahren iterativ arbeiten. Nur
wenn alle Funktionen linear sind, ist sie eine lineare Optimierungsaufgabe.
? Insbesondere infolge des i.a. nur numerisch formulierbaren Zusammenhangs zwischen
Entwurfsvariablen und relevanter Antworten in den Systemgleichungen ist die Aufgabe
implizit. Damit sind auch genaue mathematische Eigenschaften nicht immer von
vornherein angebbar.
? Der L?sungsvorgang ist iterativ. Seine prinzipielle Vorgehensweise ist unten skizziert.
Typisch ist der meist beachtliche Aufwand w?hrend der Optimierungsiterationen zur
Bestimmung der Systemantworten (gro?e Gleichungssysteme oder Eigenwertprobleme,
etc.) ein effizienter L?sungsprozess arbeitet also mit m?glichst wenig Iterationen und
insbesondere Auswertungen der Systemgleichungen. Bei einigen Algorithmen wird
deshalb auch der implizite und numerisch aufwendige Zusammenhang zwischen den
Entwurfsvariablen und Antworten bereichsweise durch explizite Polynome approximiert.
Folie 49
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Prinzip des L?sungsvorganges
Formulierung des Problems
Festlegung Startvektor, Steuerparameter, etc. (k=1)
Berechne Zielfunktion
Systemanalyse: Verschiebungen,
Spannungen, Frequenzen, etc.
Gradientenbildung der
Systemantworten
Auswertung der Restriktionsfunktionen
und -gradienten
Konvergenzabfrage:
Zul?ssigkeit des Entwurfs,
weitere Verbesserung m?glich?
Bestimmung der
?nderungsvektors
Ergebnisdiskussion
1
)()()1(
+=
?+=
+
kk
xxx
kkk
ja
nein
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
= Im Rechner
Folie 50
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Das Prinzip des L?sungsvorganges
Das Grunds?tzliche der Vorgehensweise ist auf der vorherigen Folie dargestellt: In Schritt 1
wird zun?chst das Optimierungsproblem analog zu den vorigen Beispielen formuliert,
programmiert und einem Optimierungsprogramm zugeordnet. Zum Schritt 1 geh?rt
insbesondere die geschickte Aufbereitung der Systemgleichungen bzw. Modelle, da diese
ja wesentlich die Qualit?t der Optimierung und den Aufwand zur Bestimmung der jeweils
notwendigen Systemantworten bestimmen. Bei komplexeren Aufgaben kommt meist eine
geschickte Zerlegung in Teilaufgaben hinzu, sei es aus Gründen des rechnerischen
Aufwandes oder wegen der Abl?ufe in Entwicklungsprozessen mit ihren erst in der Zeitfolge
zunehmend generierter System- und Detailinformation. Im zweiten Schritt werden
notwendige Steuerparameter für die L?sungsalgorithmen sowie eine erste ingenieurm??ige
Absch?tzung für den L?sungsvektor, dem Startvektor, festgelegt. Ersteres erfordert Einsicht
in das numerische Verhalten der Algorithmen, letzteres ein Verst?ndnis der
Aufgaben-stellung im Sinne der Zielfunktion m?glichst ?gut“ sein sollte (aber nicht muss). Es
empfiehlt sich, mit dem Startvektor eine erste Modellberechnung (Systemanalyse)
durchzuführen und vor Beginn der eigentlichen Optimierungsiterationen das Ergebnis
sorgf?ltig auszuwerten. Damit wird das Problemverst?ndnis weiter verbessert und falls
sinnvoll und notwendig werden Steuerparameter, Startvektor oder gar die
Problembeschreibung z.B. bezüglich zu berücksichtigender Restriktionen noch einmal
modifiziert. Die darauf folgenden Schritte laufen dann innerhalb einer Rechenanlage ab.
Folie 51
Realit?t Modell
Simulation
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
3.5.2 Modellbasierte Entwurfsoptimierung
Insbesondere wird in Schritt 3 eine Systemanalyse vorgenommen (für k=1 ggf. die aus
Schritt 2 benutzt) zur Berechnung der Antwortgr??en wie Verschiebungen, Spannungen,
Frequenzen etc. Falls die Optimierungsalgorithmen Gradienten der Funktionen nach den
Entwurfsvariablen ben?tigen, werden diese in Schritt 4 für die Systemantworten berechnet.
Anschlie?end erfolgt in Schritt 5 die Auswertung der Restriktionsfunktionen sowie ggf. ihrer
Gradienten.
In einer Konvergenzabfrage wird danach überprüft, ob der Variablenvektor zul?ssig ist und
eine weitere Verbesserung der Zielfunktion durchführbar ist. Dies geschieht dann mit Hilfe
eines ?nderungsvektors x in Schritt 8 so, dass im neuen Iterationsschritt die Zielfunktion
kleiner geworden ist und die Restriktionen eingehalten bzw. noch nicht erfüllte (besser)
erfüllt werden.
Nach Beendigung des Optimierungsvorganges ist das Ergebnis sorgf?ltig zu prüfen
hinsichtlich physikalisch-technischer Relevanz, d.h. ob die Aufgabenformulierung und ihrer
L?sung die vorliegende Entwurfsaufgabe tats?chlich trifft. Wichtig ist natürlich auch, ob
wirklich ein – wenn auch lokales – Optimum vorliegt und nicht etwa der L?sungsalgorithmus
z.B. durch ungeschickt gew?hlte Steuerparameter vorzeitig abgebrochen hat.
Folie 52
Realit?t Modell
Simulation
3.5.3 Parallelisierung mit Rechner-Cluster
3.5.3 Parallelisierung mit Rechner-Cluster
10 Nodes:
Athlon 700 MHz
768 MB RAM
10 GB IDE
8 Nodes:
Athlon XP 1700+
1,5 GB RAM
40 GB DIE
8 Nodes:
Athlon XP 2400+
1,5 GB RAM
40 GB DIE
1 Node:
1x64Bit Opteron
4 GB RAM
1 File Server:
75 GB IDE
Betriebssystem:
Linux (RedHat 7.1)
Netzwerk:
?privat“ 100 Mbit (switched)
Adressen über DHCP
Folie 53
Realit?t Modell
Simulation
3.5.3 Parallelisierung mit Rechner-Cluster
3.5.3 Parallelisierung mit Rechner-Cluster
S
p
e
e
dU
p 7
,
6
S
p
ee
dU
p
1
4
,
7
S
p
ee
dU
p 2
8
,
6
Mittelgro?es
FE-Modell (ca.
30000
Freiheitsgrade)
~1600 Analysen
Rechenzeit:
1 sgi octane
~17h
16 Prozessoren
~98min
Rechenzeit
Zeitgewinn
Folie 54
Realit?t Modell
Simulation
Beispiele zu Prüfungsfragen - Kurzfragen
Beispiele zu Prüfungsfragen - Kurzfragen
Geben Sie an, welche der folgenden Aussagen zur Finite-Element-Methode richtig oder
falsch sind
Richtig Falsch
? ?Feinere Diskretisierung führt zu besseren Approximationen des Kontinuums
? ?Es k?nnen nur lineare Modelle behandelt werden
? ?...
X
X
Abbildungsfehler - Bitte ordnen Sie die richtigen Nummern zu –
1 = Diskretisierungsfehler 2 = Idealisierungsfehler 3 = Manipulationsfehler
? Rundungsfehler bei der Gleichungsl?sung führen zu signifikanten ?nderungen im
L?sungsvektor
? ...
3
Folie 55
Realit?t Modell
Simulation
Beispiele zu Prüfungsfragen - Optimierungsproblem
Beispiele zu Prüfungsfragen - Optimierungsproblem
Die str?mungsbelastete Brücke soll in ihren Querschnittfl?chen a
i
; i = 1,...,n so
ausgelegt / optimiert werden, dass
a) ihr Gewicht m?glichst klein ist
b1) die Spannungen in den Segmenten i die zul?ssigen Werte σ
i,zul
nicht überschreiten
b2) der Str?mungsdruck p einen Grenzwert p
max
nicht überschreitet
und
b3) die erste Eigenfrequenz ω
1
die Schranke ω* nicht unterschreitet
Geben Sie die jeweils richtige Formulierung an
a) für die Zielfunktion
∑
=
=
n
i
iii
alf
1
minimiere γ ?
∑
=
=
n
i
i
alf
1
minimiere γ ?
insgesamt Segmente / St?ben
l a
iii
γ
und für die Restriktionen
b1)
b2)
0
,
<?
izuli
σσ ?
01
,
≥?
zuli
i
σ
σ
?
01
max
≥?
p
p
?
0
max
≤? pp ?
Fügen Sie die Restriktion b3) in der Form g(a
i
) ≥ 0 hinzu
(Der Funktionswert soll dabei die Gr??enordnung 1 haben):
01
*
1
≥?
ω
ω
X
X
X
Folie 56
Realit?t Modell
Simulation
Prüfungsfragen Teil 2 (Schilling)
Prüfungsfragen Teil 2 (Schilling)
? ?hnlichkeitstheorie / Versuchstechnik
? ?hnlichkeitsbeziehungen / Kennzahlen: Re, Euler, ...
? Numerische Verfahren zur Gleichungsl?sung
? Modellierung / Modellvorstellung / Wechselwirkung
? Energiegleichung
? geg.: partielle Differentialgleichung für instation?res Temperaturfeld
? ges.: Zuordnung, was ist Quellterm, Diffusionsterm, ...
? Diskretisierung einer Gleichung (finite Differenzen)
? Berechnungsaufgabe (Achten Sie auf Vereinfachungen!)